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Rezension zu
Mascha, du darfst sterben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Kampf ums Sterben

Von: Andrea Hübner
17.08.2016

Mascha ist 17 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben noch vor sich, als ein schrecklicher Unfall aus diesem lebenslustigen Mädchen einen Pflegefall im Wachkoma macht. Nach dem Tod des Teenagers reist ihre Mutter Antje May nach Finnland um dort Ruhe und zurück zu sich selbst zu finden. In diesen vier Wochen schreibt sie Maschas Geschichte vom Zeitpunkt des Unfalles bis zu ihrem Tod nieder. Sie berichtet über die intensivmedizinische Versorgung, die Versuche der Rehabilitation, ihren Kämpfen mit Ärzten und Behörden um eine Lösung zu finden, ihre Tochter sterben und nicht zu einem lebenslang dahinvegetierenden Bündel Mensch werden zu lassen. Antje May beschreibt ihren anfänglichen Kampf um Maschas Leben ebenso wie ihren Kampf, Mascha gehen lassen zu dürfen. Ihre Tage und Nächte am Krankenbett ihrer Tochter und die teils menschenunwürdigen Behandlungsmethoden. Methoden, die Mascha am Ende nicht halfen, sondern sie nur unnötig quälten. Und schlussendlich den Kampf, Mascha in ein Hospiz bringen zu lassen, um ihr ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Teils sehr nüchtern, dann wieder überaus emotional verfasste Antje May die Geschichte ihrer Tochter vom Tag des Unfalles bis zu deren friedlichem Hinübergleiten in den gnädigen Tod. Diese Geschichte entstand in der Zeit, in der die Autorin langsam mit Hilfe der Abgeschiedenheit an einem finnischen See zurück in ihr eigenes Leben fand. Sie nimmt Bezug auf Vorgänge, OP- und Untersuchungsmethoden im Krankenhaus, die sie versuchte, in einfachen und für den Laien leicht verständlichen Worten zu erklären. Im Nachwort geht sie speziell auf Ratgeber und Mitarbeiter zu diesem Buch ein und verweist auf diverse Anlaufstellen ebenfalls betroffener Eltern. Die Geschichte Maschas ist keine leichtverdauliche Kost für den Zwischendurchleser. Sie bringt zum Nachdenken, ist teilweise brutal und schockierend, insbesondere wenn man selbst Kinder in diesem Alter hat. Aber hinsichtlich des medizinischen Fortschrittes der letzten 30 Jahre und dessen Ausmaßes ist dieses Buch zu 100% empfehlenswert. Denn nicht alles was entwickelt und erforscht wird, ist unbedingt ein Segen für betroffene Patienten und dessen Angehörige.

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