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Rezension zu
Geborgen wachsen

Geborgen Wachsen. Wie Kinder glücklich groß werden

Von: Familie un.kompliziert
23.06.2016

Nachdem ich innerhalb von drei Tagen von drei Freundinnen darauf angesprochen wurde, ob ich „Geborgen Wachsen“ auch schon gelesen hätte, war mir klar: ich muss dieses Buch unbedingt lesen. Schon länger war ich um das Buch herum geschlichen und dachte dann aber immer: noch ein Buch über Attachment Parenting? Solltest du nicht mal was ganz anderes lesen? Und doch: es hat sich gelohnt. Susanne Mierau ist selbst Mutter von drei Kindern und hat Kleinkindpädagogik in Berlin studiert. „Geborgen Wachsen“, erschienen im März 2016, ist bereits ihr zweites Buch. In „FABELhaft durchs erste Babyjahr„, das 2012 erschienen ist, kann man ihre Erfahrungen bereits erleben. „Geborgen Wachsen“ ist im Köselverlag erschienen und ich muss sagen, ich liebe diesen Verlag mehr und mehr. Die ganze Aufmachung ist sehr liebevoll und qualitativ hochwertig. So macht Lesen gleich noch mehr Spaß. Ich liebe den Geruch nach „frisch gedruckt“ und das Gefühl von dicken Seiten in der Hand. Aber jetzt genug von den äußeren Dingen geschwärmt, was steht denn drin? Die meisten Erziehungsbücher kann man mit einem Wort umschreiben, das das Zentrum bildet und von dem alles andere ausgeht. Bei „Geborgen Wachsen“ ist es eindeutig: Geborgenheit. Das Buch teilt sich in sechs Kapitel. Zum Beginn jedes Kapitels gibt es ein schönes Foto, bei dem man das Gefühl hat, kleine Einblicke in Susannes Familienalltag werfen zu dürfen. Es sind eben nicht die klassischen Werbefotos und sprechen gerade darum mehr an. Das erste Kapitel heißt: „Verbunden von Anfang an – Wie die Melodie unseres Lebens entsteht“ und beschäftigt sich mit Bindung. Ich finde es wunderbar, dass dieses Wort, dass mittlerweile in allen Elternratgebern überstrapaziert wird, endlich einmal auch genauer beleuchtet wird. Die Bindungstheorie von Bowlby und (Ainthworth) wird knapp und allgemeinverständlich erklärt. Da ich mich sehr gern mit Theorien beschäftige, hätte dieser Abschnitt für mich auch größer sein können. Im zweiten Kapitel „Geborgen gebären, geborgen ankommen“ geht es darum, wie wir und unsere Kinder auf die Welt kommen. Ein weiterer Punkt, der „Geborgen wachsen“ auszeichnet, ist die undogmatische Art mit der Susanne Mierau schreibt. Es ist ganz egal, welches Modell man nimmt: Hausgeburt – Geburtshaus – Klinikgeburt, Stillen – Flasche, Wegwerfwindeln – Stoffwindeln – Windelfrei. Hauptsache es passt für die Familie. Geborgenheit kann überall sein und hängt nicht an den einzelnen Stylen, auch wenn manche vielleicht bessere Grundvoraussetzungen schaffen. Wer auf Konfrontation mit festen Meinungen aus ist, wird sie hier nicht finden. Im dritten Kapitel „Das Kind verstehen – Signale erkennen“ findet sich ein Satz, den ich sehr wichtig für das Buch und Attachment Parenting im Allgemeinen finden: „Bindungsorientiert zu handeln bedeutet nicht, allen Bedürfnissen immer nachzugeben. Es bedeutet, dort einzulenken, wo man als Erwachsener selbst sieht, dass man es eigentlich auch anders machen könnte.“ Wie genau das aussieht, erfährt man im vierten Kapitel: „Bindung findet im Alltag statt“. Geborgen Schlafen, gemeinsames Essen, Körperpflege und Mobilität werden hier näher beleuchtet. Welche Möglichkeiten gibt es, was könnte zu uns passen. Gerade für den Abschnitt „Mobilität“ möchte ich meinen vollsten Respekt aussprechen. Als Trageberaterin betrachte ich das Thema immer am kritischsten und es ist das erste Buch bei dem ich keinen einzigen Kritikpunkt gefunden habe. Sehr gut gemacht. „Verwöhnen, Grenzen setzen und das familiäre Umfeld“ ist das fünfte Kapitel. Wunderbar ist hier der Gegensatz von Wurzeln und Flügeln, von Nähe und Autonomie dargestellt. Mir persönlich kommt der Abschnitt, wie ich meine Erziehung nach außen hin verteidigen kann, gerade gegen das familiäre und befreundete Umfeld etwas zu kurz. Aber vielleicht auch nur, weil da gerade mein persönlicher Knackpunkt liegt. Das letzte Kapitel heißt „Glückliche Eltern, glückliche Kinder?“ und gibt schon Ausblicke auf das leben mit immer größer werdenden Kindern und nimmt uns als Eltern unseren Perfektionismus. Wir sollen lieber „ausreichend gute Mütter“ sein als „zu gute“. das klingt doch sympathisch oder? Wem das noch nicht reicht, kann sich in Susannes Blog www.geborgen-wachsen.de und auf ihrer Facebookseite www.facebook.com/GeborgenWachsen weiter belesen. Ein herrlich undogmatisches Buch, dass man unbedingt im Kopf haben sollte, wenn man „das eine Babybuch“ sucht. Hat man schon viele Bücher, besonders über Attachment Parenting, gelesen macht es auch noch Sinn, aber man darf nicht mehr übermäßig viele Anregungen erwarten. Punkte: 4,8/5 Punkte

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