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Rezension zu
Mascha, du darfst sterben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Maschinen oder Würde - therapieren bis zum bitteren Ende

Von: Bloggerhochzwei
26.04.2016

Mascha verabschiedet sich fröhlich nach dem Abendessen von ihrer Mutter. Er ist Karneval und Mascha will mit dem Bus zu ihrer Freundin fahren um dort zu übernachten. Die Bushaltestelle ist direkt vor der Türe. Ihre Mutter hört noch wie sie die Treppen runterläuft und plötzlich ist da ein Schlag. Fassungslos rennt Antje auf die Straße und findet ihre Tochter schwer verletzt auf der Straße, angefahren von einem Auto. Mascha hat schwerste innere Verletzungen und wird ins künstliche Koma gelegt. Ihr Gehirn ist schwerst geschädigt. Der große Leidensweg beginnt – nicht nur für Mascha sondern auch für ihre Mutter. „Mascha, du darfst sterben“ ist keine leichte Kost. Wird einem doch eindringlich klar, wie schnell sich das Leben von der einen auf die andere Sekunde ändern kann. Habe ich doch noch eben mit dir gelacht muss ich plötzlich um dein Leben bangen. Angeschlossen an alle möglichen Apparaturen, liegend im grellen Neonlicht der Intensivstation. Es ist nicht vorgesehen, dass Kinder vor den Eltern auf die andere Seite gehen. Man hofft, man bangt, man weint und ist einfach nur verzweifelt. Nachdem Mascha aus dem künstlichen Koma zurückgeholt wurde ist sie nun Wachkomapatientin. Das Gehirn ist noch mehr geschädigt als bisher angenommen. Sollte Mascha jemals wieder aus diesem Zustand erwachen, so wird sie stark geistig und körperlich behindert sein. Die Ärzte, die Leben retten wollen um jeden Preis, bringen Antje an ihre Grenzen. Entscheidungen über eine künstliche Ernährung müssen fallen, mehrmals wird immer wieder operiert, obwohl Antje das gar nicht möchte. Sie wird bedrängt, überrollt und teilweise schon bedroht. Dabei weiss sie ganz genau, dass Mascha so nicht leben wollte. So schwer es ihr fällt wünscht sie sich doch, dass ihre Tochter friedlich gehen darf. In Würde und respektvoll auf die andere Seite gleiten. Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg im Kampf gegen Ärzte und Maschinen. Die Geschichte hat mich zutiefst berüht und ich wünsche keinem, dass er so etwas durchstehen muss. Aber natürlich können wir uns das Leben nicht aussuchen. Es bleibt auch nicht aus, dass man sich nach dieser Lektüre mit den ethischen Fragen beschäft, welche im Laufe der Erzählung auftauchen. Muss man therapieren um jeden Preis? Sollte man nicht auch ein Selbstbestimmungsrecht über das Leben und den Tod haben? Mit welcher Würde und mit welchem Respekt sollten schwerkranke und sterbende Patienten behandelt werden? Warum wird den Patienten nicht so manches Leid erspart, nur um kostendeckend zu arbeiten? Antje ist eine starke Frau und sie hat bis zum Schluss für ihre Tochter gekämpft. Mit ihrer Geschichte möchte sie uns allen Mut machen, sich auch in den „guten Zeiten“ schon mal Gedanken zu machen über ein „was-wäre-wenn“. Sie hatte das Glück, dass sie ganz genau wußte was ihre Tochter möchte und konnte so gestärkt in diesen letzten Kampf ziehen. Fazit Auch wenn man sich bei diesem Buch mit den unschönen Seiten des Lebens auseinander setzen muss, so ist es dennoch eine Bereicherung. Ich habe mit der Autorin mitgelitten und ihre Entscheidung total verstanden. Es ist ein heikles und sensibles Thema, doch nach dieser Geschichte weiß ich, dass ich eigentlich keine Probleme habe.

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