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Rezension zu
Anna und der Schwalbenmann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der mysteriöse Schwalbenmann

Von: Martinas Buchwelten
14.04.2016

Meine Meinung: Erst vor kurzem habe ich ein anderes Jugendbuch zum Thema Zweiten Weltkrieg gelesen: "Winterpferde" von Philipp Kerr, das ebenfalls im Osten Europas spielt und den Überfall der deutschen Wehrmacht aufzeigt. Dieser Roman hier ist noch etwas märchenhafter und meiner Meinung nach für jüngere Leser oder Teenager geeignet, die über den Weltkrieg lesen wollen, da er auch weniger Brutalität aufzeigt, aber trotzdem die Atmosphäre spüren lässt.. Die erst siebenjährige Anna ist ein sehr intelligentes Mädchen. Ihr Vater ist Professor für Fremdsprachen an der Jagiellonen Universität und so lernt sie spielerisch von klein auf die Sprachen Russisch, Deutsch, Französisch, Englisch, Jiddisch und Ukrainisch. Die Muttersprache Polnisch lernt er ihr nicht, denn die kommt von ganz alleine, meint ihr Vater. Doch eines Tages kommt er nicht mehr von der Universität nach Hause. Gemeinsam mit anderen jüdischen Gelehrten wurde Annas Vater von der Gestapo abgeholt und wurde nie mehr gesehen. Anna wartet stundenlang vor der Tür des Apothekers, der sie normaler Weise immer unter seine Fittiche nimmt, bis der Vater sie abholt. Doch diesmal ist es anders und er will das Mädchen nach dem Verschwinden des Professors nicht mehr in seine Apotheke lassen. Dort vor der Eingangstür trifft sie eines Tages auf den Schwalbenmann. Er ist elegant gekleidet, groß gewachen und spricht ebenfalls mehrere Sprachen, wie ihr Vater. Aber was Anna am meisten an ihm fasziniert....er spricht mit den Vögeln. Sie folgt dem faszinierenden Mann. Es ist eine Wanderschaft ins Ungewisse. Bald sind die Beiden in ganz Polen unterwegs und kommen sogar bis in die Ukraine. Dabei macht ihnen der Winter schwer zu schaffen, aber Anna lernt wie man in der Wildnis überlebt, Gefahren umgeht und sich von der Stadt fernhält. Eines tages treffen die Beiden auf den Juden Reb Hirschel, mit dem Anna sofort Freundschaft schließt. Er stellt jedoch für Beide eine große Gefahr dar, da er keine Ahnung vom Überleben im Wald hat und außerdem ein Jude ist. Es gab nur eine negative Anmerkung von meiner Seite, deshalb auch keine 5 Sterne: Das Ende blieb mir zu offen. Das liegt nicht an der Frage, wer nun der Schwalbenmann eigentlich ist, denn hier kann jeder seine eigenen Vermutungen anstellen. Aber das offene Ende bezüglich Anna's Schicksal hat mich dann doch etwas gestört. Charaktere: Die Protagonisten sind sehr anschaulich beschrieben, mit allen Eigenheiten und einer Portion Magie. Und trotz der bildhaften Charakterbeschreibungen sind diese schwer greifbar. Auch der Schwalbenmann bleibt für den Leser ein Geheimnis. Man erfährt weder seinen wahren Namen, noch seinen Beruf oder warum er sich Anna annimmt. Der Leser bleibt Betrachter und lässt sich von der märchenhaften Erzählung ganz einfach faszinieren. Schreibstil: Der Schreibstil ist ruhig, sehr poetisch und bildhaft. Er hat mich sofort verzaubert und mich auf eine Reise mitgenommen, die mal voller Hoffnung und Liebe war und dann wieder düster und verwirrend. Hier wird der Krieg auf ganz andere Art erklärt....die Deutschen sind z. Bsp. die Wölfe, die Russen die Bären und natürlich muss sich Anna in den Tiefen des Waldes von Beiden verstecken. Es gibt viele Metapher, die jedoch leicht verständlich sind. Fazit: Eine etwas andere Geschichte über den Zweiten Weltkrieg, ruhig und poetisch, die sich langsam und leise in das Herz des (jungen?) Lesers schmuggelt. Fasziniert hat mich auch, dass "Anna und der Schwalbenmann" ein Debütroman ist. Von diesem Autor möchte ich gerne noch mehr lesen!

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