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Rezension zu
Love Letters to the Dead

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brief an meine tote Schwester

Von: DanielaU
14.04.2016

Hausaufgabe im Englischunterricht: Die Schüler sollen einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Laurel wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihre älteren Schwester May, die ebenfalls viel zu früh gestorben ist. Doch der Brief wird ihr zu persönlich, um ihn bei der Lehrerin abzugeben. Stattdessen beginnt Laurel, immer weitere Briefe an tote Menschen zu schreiben, an Schauspieler wie River Phoenix, an Musiker und Sänger, an die Synchronstimme von Mr. Ed und viele mehr – und immer wieder an Kurt Cobain. Laurel erzählt von ihrem Leben und ihrer Schwester. Nach dem Tod ihrer Schwester hat ihre Mutter die Familie verlassen und Laurel lebt nun abwechselnd bei ihrem Vater und ihrer sehr religiösen Tante. So kann sie nun auch auf eine andere Schule gehen, an der niemand etwas von Mays Tod weiß, zumindest hofft sie das. Laurel verändert sich, zieht auf einmal Mays Kleidung an, ahmt in vielen Dingen ihre verstorbene Schwester nach und verliert sich dabei beinahe selbst. Aber sie findet auch neue Freunde und verliebt sich in einen Jungen namens Sky. Doch alles ist weiterhin überschattet von Mays Tod, dessen genauer Ablauf lange im Dunkeln bleibt. Auch die anderen Figuren haben ihre Probleme. Ihre beiden neuen besten Freundinnen müssen sich mit ihrer Sexualität auseinandersetzen, eine von ihnen lebt bei ihren kränkelnden Großeltern und ihrem brutalen Bruder, Skys Mutter hat psychische Probleme, usw. Ein paar Probleme weniger hätten für mich allerdings auch gereicht, das Buch hatte schon etwas viel Tragik an allen Ecken und Enden. Aber es wird auch echte Freundschaft geschildert und natürlich die erste große Liebe. Dennoch ist das Buch keine typische Teenager-Story, sondern hatte für mich irgendwie einen ganz besonderen Reiz. Eigentlich mag ich Bücher, die rein in Briefform geschrieben sind, überhaupt nicht, aber hier liest es sich nach einiger Zeit auch gar nicht mehr nur nach Briefen, sondern eher wie eine Art Tagebuch. Ganz konsequent zieht die Autorin die Briefform auch nicht durch, manchmal bricht dann doch ein eher erzählerischer Stil durch, auch wenn die Dinge immer aus Laurels Sicht geschildert werden. Irgendwie ist es der Autorin gelungen, mich trotz des eher ruhigen Tempos der Erzählung zu fesseln. Ich war neugierig auf das Geheimnis, das ganz offensichtlich hinter Mays Tod stecken muss und da war ich am Ende ein bisschen enttäuscht. Die Auflösung war nachvollziehbar, hat mich persönlich aber nicht so richtig zufriedengestellt. Ein wenig erstaunt haben mich die Persönlichkeiten, die Laurel angeschrieben hat. Heutige Teenager waren noch gar nicht auf der Welt, als Kurt Cobain oder River Phoenix gestorben sind, von Stars wie Janis Joplin oder Judy Garland gar nicht zu reden. Aber es ist immer eine kleine Erklärung dabei, wie Laurel jeweils auf sie kommt und so war das für mich dann auch ok. Trotzdem würde ich gerne wissen, wie viele Leser der Zielgruppe einen Großteil der angeschriebenen Persönlichkeiten wohl erstmal googeln mussten!

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