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Rezension zu
Die Ernte des Bösen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Don't fear the reaper...

Von: Elke Heid-Paulus
08.03.2016

Mittlerweile dürfte ja hinlänglich bekannt sein, dass sich hinter dem Pseudonym Robert Galbraith die britische Bestsellerautorin J. K. Rowling, Schöpferin der Jugendbuchreihe um Harry Potter, verbirgt. Und genau an die Entwicklung dieser Reihe habe ich mich bei der Lektüre ihres aktuellen Kriminalromans „Die Ernte des Bösen“ (erschienen bei Blanvalet) mit dem Ermittlerduo Cormoran Strike und Robin Ellacott erinnert gefühlt. Auch dort wurde mit Fortschreiten der Reihe der Tonfall allmählich düster, eine Grundstimmung, die auch in diesem Roman zu beobachten ist. Aber alles beginnt ganz harmlos. Die finanziellen Schwierigkeiten der Detektei sind Geschichte, denn nach den bisher erfolgreich gelösten Fällen, kann sich Strike mittlerweile vor Aufträgen kaum noch retten. Und auch das Privatleben der beiden Ermittler scheint in geregelten Bahnen zu verlaufen. Cormoran hat endlich seine Herzdame gefunden, und Robin steht kurz vor der Heirat mit ihrem Verlobten Matthew. Allerdings zeigen sich hier dunklen Wolken am Horizont, ausgelöst durch dessen Eifersucht und Kontrollzwang. Doch dann wird ein Paket mit grausigem Inhalt für Robin angeliefert, und es stellt sich die Frage, wer ihr aus welchem Grund ein abgetrenntes Bein schickt. Das beigefügte Blatt mit einer Songzeile von Blue Öyster Cult lässt zumindest bei Strike die Alarmglocken läuten. Genau diesen Liedtext hatte sich seine verstorbene Mutter, zu Lebzeiten in der Musikerszene als Edelgroupie aktiv, auf die Haut tätowieren lassen. Ist dies vielleicht eine Botschaft seines Stiefvaters Jeff Whittacker, den er für die Überdosis verantwortlich macht, an der seine Mutter gestorben ist? Aber er ist nicht der einzige, dem Strike diese Aktion zutraut. Das Paket könne auch von einem ehemaligen Armeekumpel oder einem Pädophilen oder einem der zahlreichen Gangster kommen, für deren Verurteilung Strike verantwortlich zeichnet. Vielleicht steht es auch mit Strikes Beinamputation in Zusammenhang, denn bei ihren Nachforschungen kommen Robin und er in Kontakt mit Menschen, die in äußerst morbiden Phantasien schwelgen. Doch es stellt sich die Frage, warum das Paket ausgerechnet an Robin Ellacott adressiert war… J. K. Rowling hat mit Cormoran Strike und Robin Ellacott, ein sympathisches Ermittlerduo geschaffen, ganz im Stil des klassischen Detektivromans. In „Die Ernte des Bösen“ entwickelt die Autorin souverän nicht nur einen spannenden Krimi, sondern vertieft auch die Charakterisierung ihrer beiden Hauptfiguren durch die Informationen, die sie zu deren Vergangenheit gibt. So rundet sich langsam aber sicher das Bild, das der Leser von diesen beiden Protagonisten hat. Besonders gut haben mir – wieder einmal – die Beschreibungen der diversen Londoner Ecken gefallen. Hier transportiert die Autorin jede Menge Atmosphäre, die man gerade dann genießt und schätzt, wenn man die Metropole sehr gut kennt. Rowling schreibt flüssig und lockert durch die richtige Dosis britischen Humors auch die düsteren Passagen immer wieder auf. Von Beginn an ist Tempo in der Geschichte, die von vielen unerwarteten Wendungen geprägt ist. So bleibt das Interesse des Lesers konstant erhalten, was die zügige Lektüre fördert und die 661 Seiten wie im Fluge vergehen lässt.

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