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Rezension zu
Die Ernte des Bösen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es wird persönlich

Von: horrorbiene
06.03.2016

Der erste Band der Cormoran-Strike-Reihe hat mir gut gefallen. Strike ist ein Ermittler, der dem Militär nach Kriegsunglück, bei dem er den Unterschenkel eines Beines verloren hat, den Rücken zugekehrt hat, um sich sein Geld nun als Privatdetektiv zu verdienen. An seiner Seite steht seine Sekretärin Robin, mit der er gemeinsam bereits einen medienwirksamen Fall aufklären konnte, so dass die Detektei nun gut läuft. Strike ist dabei nicht nur wegen seiner Prothese kein 0815-Typ, sondern er hat auch viele Eigenheiten. So vergesse ich beim Lesen stets, dass er eigentlich mit 36 noch jung ist, da er im Buch wesentlich älter erscheint. Der zweite Band hat mir auch gut gefallen, allerdings habe ich ihn als etwas langgezogen empfunden. Putzigerweise ist dieser Band auch langgezogen, doch hier hat es mich bei weitem nicht so sehr gestört, da in diesem Buch ein komplett anderer Schwerpunnkt gelegt wurde. Robin wird in die Detektei ein abgetrenntes Frauenbein geschickt. Die Botschaft dahinter ist endeutig: Jemand aus Strikes Vergangenheit möchte ihm schaden und zwar auf Kosten von Robins Gesundheit oder gar ihres Lebens. Da die Polizei trotz fähigem Ermittler nicht die Spuren verfolgt, die Srtrike für besonders heiß empfindet, ermitteln er und Robin ebenfalls. Da sie aufgrund des zugestellten Beines bald kaum noch Aufträge haben, haben sie ausreichend Zeit dafür… Dadurch, dass “der Fall” die beiden Protagonisten persönlich betrifft macht es das Buch an sich schon wesentlich persönlicher als die vorangegangenen Bände. Besonders gefallen hat mir jedoch, dass in Folge dieser persönlichen Ermittlung es notwendig war, zunächst einige Dinge aus Strikes Vergangenheit zu erfahren und schließlich wurde auch Robins Vergangenheit näher beleuchtet. Auf diese Weise wurden für den Leser die bereits bekannten Figuren noch plastischer und auch menschlicher. Als es dann auch noch dieses “Hin und Her” in den Liebesbeziehungen der beiden und auch noch Entwicklungen zwischen den Protagnisten gab, war ich völlig überzeugt. Das Buch ist in dieser Hinsicht eine konsequente Fortsetzung des Vorgängers. Sicher, die Ermittlungen sind wieder einmal lang gezogen und wirkliche Ergebnisse gibt es eigentlich überhaupt nicht bis zum Finale (und eigentlich nicht mal da…), aber ich liebe es an Krimireihen, wenn es Entwicklungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen gibt und davon gibt es hier reichlich! Leider, leider endete das Buch in dieser Hinsicht erfreulich uneindeutig, aber es ist noch so lange hin, bis ein weiterer Teil erscheinen könnte und ich wüsste doch jetzt gern, wie das Ende zu interpretieren ist. (Ich bin kein Fan von Cliffhangern – auch wenn es “nur” um die zwischenmenschlichen Beziegungen geht…) Das einzige, was mich wirlich gestört hat ist, dass es, wie schon angedeutet, in der Ermittlung an Ergebnissen mangelt. Das ist schade, denn ich rätsel sehr gern mit. Was mir bereits am letzten Band missfallen hat, hat Frau Rowling hier leider wieder eingesetzt: Am Ende hat Strike aus heiterem Himmel die Erleuchtug, wer der Mörder ist. Der Leser aber, der vorher bei jedem Schritt und Tritt dabei sein konnte, wird nun außen vor gelassen und erfährt nur noch Bruchstücke, bis im Finale dann der Mörder geschnappt wird. Das empfinde ich stilistisch gesehen als ungeschickt. Auf diese Weise konnte ich nie wirklich miträtseln, wer den Mord nun begangen hat, da Strike auch mehr durch Eingebung darauf gekommen ist, statt durch Ermittlungsergebnisse. Dies ist bei einem Krimi recht ernüchternd. Fazit: Die Ernte des Bösen ist eine gelungene Fortsetzung von J. K. Rowlings Krimireihe um den Privatdetektiv Strike, die mit diesem dritten Teil eindeutig den Schwerpunkt auf die Hauptpersonen legt: Nicht nur die Vergangenheiten von Strike und Robin treten im Lauf der Ermittlung zu Tage, nein auch die zwischenmenschliche Beziehung der beiden, die ja vorher auch schon Thema war, steht hier absolut im Mittelpunkt. Der Fall ist daher auch ein sehr persönlicher, da der Mörder Strike persönlich schaden will. Da ich ein bekennender Fan von solchen zwischenmenschlichen Beziehungen in Krimis bis, macht es mir nicht so viel aus, dass Rowling – schon wieder – Strike die Erkenntnis zuspielt und sie nicht mit dem Leser teilt, so dass man nicht an den finalen Zügen der Ermittlung beteiligt ist, sondern letztlich den Mörder vorgesetzt bekommt. Obwohl das für mich eigentlich ein “No go” ist, hat mir das Buch aufgrund seines Schwerpunktes sehr gut gefallen!

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