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Rezension zu
Das Buch Ana

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Was Sie von der Frau des Jesus von Nazareth wissen sollten

Leseinsel Jürgen Riering
Von: Heinz Kischkel aus Bochum
24.05.2020

Der deutsche Titel, "Das Buch Ana", insinuiert genau das, was der Roman nicht sein will, nämlich ein weiteres apokryphes Buch der Bibel. Tatsächlich ist es Kidd gelungen, Ana zur Haupt- und Jesus damit zur Nebenfigur zu machen. Ihr Thema ist nicht die Frage, ob Jesus Gottes Sohn war oder nicht, sondern ob seine Frau, wenn es sie denn gegeben hätte, aus der Historiographie 'herausgeschrieben' worden wäre. Und sie beantwortet diese Frage, indem sie die Unterdrückung der Frauen in jener Zeit in vielen Facetten beschreibt. Der Originaltitel, "The Book of Longings", also "Das Buch der Sehnsüchte", benennt demgegenüber korrekt, dass den Sehnsüchten der missachteten und totgeschwiegenen Frauen hier eine Stimme gegeben wird. So endet das erste Gebet, das Ana niederschreibt, als Wunsch, dass ihr Buch erhalten bleibe, damit es eines fernen Tages heißen würde: „Sie war eine Stimme.“ (S. 25) (Achtung: Inhaltsangabe) Ana, die Tochter von Matthias, dem Hauptschreiber des berühmten Tetrarchen von Galiläa, Herodes Antipas, zeigt früh eine außergewöhnliche Begabung zum Schreiben. Ihr Vater unterstützt sie auf ihr Drängen widerwillig mit Stiften und Papyri. Ihre ganze Umgebung einschließlich ihrer Mutter missbilligt und behindert dies nach Kräften. Nur ihre Tante Yaltha, die wegen eines falschen Mordverdachts aus Alexandria geflüchtet ist und nun bei Matthias in Sepphoris (nahe Nazareth) lebt, und ihr Stiefbruder Judas, ein militanter Zelot, unterstützen die Bestrebungen Anas, sich zu bilden und zu emanzipieren. Mit 14 Jahren soll Ana zwangsverheiratet werden mit dem abstoßenden alten, aber reichen Witwer Nathaniel. Allein sein plötzlicher Tod rettet sie vor diesem Schicksal. Ana verliebt sich in Jesus, doch ihr Vater will sie, die als Witwe und wegen ihres schlechten Leumunds kaum noch zu verheiraten ist, als Konkubine an Herodes ‚verschachern‘. Sie aber gibt ihren Reichtum auf und heiratet mit 18 Jahren den ärmlichen Jesus von Nazareth. Bald darauf muss sie nach Alexandria fliehen, wo es ihr gelingt, eine Stellung in der berühmten Bibliothek zu erhalten. Sie verfasst eine umfangreiche Geschichte der bedeutenden, von der patriarchalischen Gesellschaft indes kaum gewürdigten Frauen. Frauen in der Bibel ebenso wie in der Philosophie und Mystik. Als die Ereignisse um Jesus und ihren Stiefbruder Judas sich zuspitzen, begibt sie sich unter Lebensgefahr nach Nazareth. Doch sie kommt zu spät, ihr Mann, von ihrem Stiefbruder verraten, wird soeben gekreuzigt. Sie trauert um ihren Mann, kehrt später nach Alexandria zurück und setzt ihr Forscherleben fort. (Ende der Inhaltsangabe) Das Buch der Sehnsüchte basiert auf sorgfältigen historischen Recherchen, aber auch auf reflektierter Fiktionalität. In ihrem Nachwort begründet Kidd ihren Mut, die anachronistischen Emanzipationsbestrebungen Anas in den Roman einzufügen. Der Gestalt Jesu begegnet sie mit großer Vorsicht. Sie zeigt ihn als mitfühlenden Menschen, erwähnt jedoch keine Wunder. Nach seinem Tod 'erscheint' er ihr e

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