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Rezension zu
Sie sagt. Er sagt.

Schirach zeigt abermals, was er kann

Von: Sara
12.03.2024

Vorsicht, Spoiler! Kürzlich habe ich festgestellt, dass Schirach ein neues Werk herausbringt, dieses Mal wieder ein Theaterstück (seine letzten Werke waren Erzählungen). Das letzte Theaterstück, welches ich von ihm gelesen habe, war "Gott" und das hat mir unheimlich gut gefallen. So auch "Sie sagt. Er sagt". Das Stück hat lediglich 144 Seiten in einem kleinen Buch, sodass ich es bequem an einem Tag beim Pendeln lesen konnte (und jetzt sogar noch diese Rezension im Bus schreibe). Diesmal kann ich sagen, dass mir das neue Werk von Schirach wieder extrem gut gefallen hat. Ich war gefesselt und hätte auch gut und gerne noch 144 weitere Seiten gelesen. In "Sie sagt. Er sagt." geht es um eine Frau, die ihren ehemaligen Geliebten beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Das ganze Stück spielt im Gerichtssaal, wo der Prozess stattfindet und verschiedene Personen (z.B. eine psychologische Sachverständige) angehört werden. Wie immer schreibt Schirach in einem sehr neutralen Stil, beleuchtet verschiedene Aspekte des Konfliktpunktes und gestaltet ein Ende, bei dem der Lesende für sich selbst entscheiden muss, was er davon hält. Wie sich die Geschichte wirklich zugetragen hat. Auf welche Seite sich der Lesende gegebenenfalls selbst stellt. Schirach lässt den Lesenden seine eigenen Moralvorstellungen hinterfragen. Wir wissen nicht, was wirklich passiert ist. Wir können uns nur unseren Teil denken. Aber ob der stimmt..? Ich muss sagen: Chapeau, Herr von Schirach. Sie haben hier wieder ein Theaterstück erschaffen, das sich mit einem sehr aktuellen Thema befasst (wie schon in "Gott", dort ging es um das Thema Sterbehilfe). Mit einem Thema, das viel diskutiert wird und viele Problematiken werden in diesem Buch auch angesprochen. Beispielsweise Vergewaltigungsmythen, die beschreiben, wie sich viele Menschen den Ablauf einer Vergewaltigung vorstellen. Je mehr die Tat davon abweicht, desto weniger wird dem Opfer tendenziell geglaubt. Dadurch kann eine sekundäre Viktimisierung entstehen, bei der Betroffene zum Beispiel bei einem Verhör erneut zum Opfer werden, weil ihnen nicht geglaubt wird, weil unpassende Kommentare angebracht werden oder ähnliches. Letzten Endes kann ich sagen, dass mir "Sie sagt. Er sagt" wieder extrem gut gefallen hat und ich mir demnächst die Verfilmung dazu anschauen möchte. Ich bin sehr gespannt und kann das Theaterstück nur weiterempfehlen! Vielen Dank an der Stelle an @btb und @bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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