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Rezension zu
Morgen ist es vorbei

Sensibel, authentisch, überzeugend – Kathrin Weßling!

Von: booksinmyworld
18.08.2015

Das Cover von „Morgen ist es vorbei“ springt einem sofort ins Auge. Man fährt automatisch über den Buchdeckel, weil man denkt, die Titelfigur wäre auf das Buch gestickt – eine perfekte optische Täuschung Sie steht im Zentrum des Covers und bildet durch die schwarz-pinkfarbene Farbgebung eine harmonische Einheit mit Autorenname und Titel. Das Motiv der Frau (?), die sich die Hände vor das Gesicht hält, weil sie vielleicht weint, vermittelt zusammen mit dem Titel schon einen ersten Eindruck um was in „Morgen ist es vorbei“ geht: Herzschmerz. Insofern halte ich beides für durchaus gelungen. Da ich bereits Kathrin Weßlings Debütroman „Drüberleben“ gelesen habe und sie mich mit ihrer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema „Depression“ absolut überzeugen konnte, konnte ich es kaum abwarten auch „Morgen ist es vorbei“ zu lesen. Zumal es sich hier um eine Sammlung von 13 Kurzgeschichten handelt und ich ein großer Kurzgeschichten-Fan bin, es aber leider nur sehr wenige Autoren gibt, deren Kurzgeschichten mich ansprechen. In ihrem 2. Buch setzt sich die Autorin also ebenso wie in „Drüberleben“ wieder mit einem sehr sensiblen Thema auseinander: Liebeskummer in all seinen Formen. Und genauso verschieden wie Menschen über eine unglückliche oder beendete Liebe trauern, genauso verschieden sind auch Kathrin Weßlings Geschichten – sowohl in ihren Längen, Erzählformen oder Schreibstil. Es gibt mal männliche, mal weibliche Protagonisten, mal die Beobachter-Perspektive, mal die Anrede in der 2. Person. Es gibt die Briefform, aneinandergereihte Fragen, Abschnitte mit Tagebuch-Charakter, usw. Diese Vielfältigkeit macht es leicht dass sich die unterschiedlichsten Menschen vermutlich in ihren Geschichten wiederfinden werden. Fast hat man den Eindruck, sie hat die ganze Welt nach ihren Liebeskummer-Erfahrungen befragt und diese in den 13 Geschichten verarbeitet. Selten habe ich derart lebensnahe, sensible Texte über die Liebe gelesen, die in einem großartigen Schreibstil niedergeschrieben sind. Bereits nach den ersten zwei Seiten hatte ich 3 Textstellen markiert – das untrügliche Zeichen dafür, dass ein Autor meinen Nerv getroffen hat. Es ist schwer in Worte zu fassen, was ihren Schreibstil ausmacht: Sie kann unheimlich gut beschreiben, Gefühle transportieren, ohne kitschig oder zu emotional zu werden. Jeder Satz scheint gut durchdacht zu sein, was aber nie bemüht oder künstlich wirkt, sondern im Gegenteil: wahnsinnig echt und lebensnah. Einige Geschichten sind wirklich schwer verdaulich, manche wieder leichterer Natur – ich musste sie jedenfalls häppchenweise genießen, um jede einzelne Story auf mich wirken zu lassen. Ich würde dieses Buch vermutlich niemandem empfehlen, der akut unter Liebeskummer leidet, da es vermutlich nicht zur Besserung der Situation beiträgt. Aber jeder, der schon mal unglücklich verliebt war oder verlassen wurde, wird trotz ihrer Schwermütigkeit in gewisser Weise in Kathrin Weßlings Erzählungen Trost finden. Mein Fazit: „Morgen ist es vorbei“ ist eine sensible Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichsten Formen von Liebeskummer, die durch einen großartigen Schreibstil und lebensnahe Beschreibungen überzeugt ohne dabei Klischees zu bedienen oder wie ein Liebeskummer-Ratgeber zu wirken. Definitiv eine must-read in diesem Herbst!

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