Rezension zu
Schlesenburg
Berührend und bereichernd
Von: Mirjam LutterIn diesem autofiktionalen Roman nimmt uns der Autor mit in seine Kindheit in Mainz. Seine Eltern flüchteten von Polen nach Deutschland, als die Mutter mit ihm schwanger war. Nach einigen Monaten in einer Flüchtlingsunterkunft siedelt die Familie in eine Sozialbausiedlung um, in der fast ausschließlich polnische Menschen leben. Er berichtet sehr intensiv und anschaulich von den Widersprüchen zwischen Zusammenhalt und Ausgrenzung, von großen Träumen und herben Enttäuschungen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen - es hat mich berührt, meinen Horizont erweitert und zum Nachdenken gebracht. Toll fand ich auch, dass der Autor ganz ohne Pathos Gefühle zum Ausdruck brachte und auch der Humor nicht zu kurz kam, so dass die Geschichte nicht zu viel Schwere bekam. Auch aus heutiger Sicht ein spannender Blick auf durch Ghettoisierung erzeugte Parallelgesellschaften, die oft eine ganz eigene Dynamik entwickeln. Ein hochinteressantes, gut lesbares und sehr persönliches Buch mit Tiefgang, das ich euch ans Herz lege!
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