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Rezension zu
Unschärfen der Liebe

Eine Zugfahrt der Veränderung

Von: jensis_leseecke
15.09.2023

Baran Anatol Chronas besteigt im schweizerischen Chur einen Zug und beginnt damit eine Reise, die ihn bis nach Istanbul führen soll. Er ist auf dem Weg nach Hause, zu seinem Lebensgefährten Cla. Doch etwas hat sich verändert, denn Baran scheint sich in Alva verliebt zu haben. Alva wiederum ist die Exfreundin von Cla, die Mutter von Clas Tochter und lebt in der Schweiz. Baran nutzt die lange Zugreise, um sein Leben zu reflektieren und einen Ausweg aus diesem Liebesdreieck zu finden. Mit “Unschärfen der Liebe” ist Angelika Overath für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert und auf der Longlist gelandet. Mit einer komplexen und unheimlich poetischen Sprache erzählt Overath die Geschichten dreier Menschen, die unterschiedlich miteinander verbunden sind. Wie der Titel schon vermuten lässt, bleibt vieles der Erzählung schemenhaft und unscharf, eben wie vorbeifahrende Landschaften bei einer Zugfahrt. Vielleicht bleiben einige Erzählstränge aber auch zu unscharf. Die durchweg melancholische Grundstimmung wird unterbrochen durch historische Einbettungen über die wechselhaften Geschichten der jeweiligen Länder und Regionen. Die Figur des Baran entspricht dabei in vielen Facetten der eines Flaneurs. Er streift durch Landschaften, durch Geschichten und überblendet diese Wahrnehmungen durch eigene Empfindungen und Gedanken. Ein äußerst interessanter Roman. Ich bin gespannt, ob “Unschärfen der Liebe” auf der Shortlist landet und wünsche der Autorin dabei viel Glück.

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