Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Geisterbaum

Fans werden begeistert sein

Von: Jill von Letterheart
04.07.2023

>>Weg vom Märchen?<< Die letzten Werke der Autorin waren eher unter Märchen Retellings einzuordnen, auch wenn sich Christina Henry teils sehr viel Freiheit in ihrer Umsetzung erlaubt hat. Hier greift sie jetzt allerdings nicht auf eine bekannte Story zurück, was mich nochmal neugieriger gemacht hat, ob sich das auch in ihrem Stil zeigt. Wer jetzt schon traurig ist und den Märchen hinterher trauert, kann beruhigt sein, denn auch hier finden wir einen entsprechenden Touch, auch wenn die Story wesentlich mehr bietet. Tatsächlich finden wir uns in einem ziemlich klassischen Horror-Muster wieder, was zwar die meisten schon kennen, das sich durch seine Beliebtheit auch sehr bewährt hat. Willkommen in der Kleinstadt Smith Hollow in den 80’er Jahren und lasst euch überraschen von den Geheimnissen und Gefahren, die hier auf euch warten! Zwischen Stranger Things Vibes und gruseligem Märchen wird hier aber kein spröder Abklatsch geschaffen, sondern die Autorin brilliert mit dem, was sie vorher auch schon ausgezeichnet hat: einer ruhigen, aber absolut einnehmenden Atmosphäre. Denn Christina Henry schafft es hervorragend die beliebten Genrevorzüge einzufangen. Nach wie vor immer noch düster und teils blutig, doch eben nicht wirklich actiongeladen. Wer auch die letzten Bücher von ihr gelesen hat, wird wissen was ich meine – ich persönlich bin ein großer Fan davon, wenn zwar auch manchmal etwas ruhiger fürs Genre, so aber unglaublich atmosphärisch. Ich kann aber auch verstehen, wenn Leute ein bisschen mehr auf den Action-Splatter-Faktor setzen und hoffen. >>Coming of Age & gesellschaftskritisch<< Durch die 14-jährige Protagonistin Lauren, die auch mit ihrer eigenen Entwicklungsphase zu struggeln hat, befinden wir uns irgendwie auch mitten in einem Coming-of-Age Roman, der manchmal die gruselige Stimmung auflockert und auch noch Platz für mehr lässt. Die Autorin hat auch hier bereits in ihren vorherigen Büchern gesellschaftskritische Themen aufgegriffen und lässt es sich auch hier nicht nehmen, was ich ihr persönlich hoch anrechne. Aber kommen wir zum Eingemachten: Smith Hollow wird schon seit einigen Jahren heimgesucht und einmal jährlich verschwindet ein junger Mensch und wird einige Tage später übel zugerichtet und tot vor dem Geisterbaum gefunden. Als im letzten Jahr dann aber Laurens Vater verstirbt und ohne Herz vor dem Baum liegt, gerät alles noch mehr außer Kontrolle… Interessanterweise reagiert die Kleinstadt-Bevölkerung hier gar nicht, was aber nicht wirklich an einem Desinteresse liegt, sondern am Geisterbaum. Und auf einmal finden sich zwei Mädchenleichen, doch direkt im Garten einer Bewohnerin. Es dringt schnell durch, dass sich hier etwas Grundlegendes geändert hat und die Kleinstadt immer mehr in ihr Verderben rutscht. Doch was steckt dahinter und was kann Lauren daran ändern, wo sie doch scheinbar ganz auf sich allein gestellt ist? Auch, wenn mich das Ende schon fast ein wenig überrumpelt hat, bin ich mit dem Gesamtpaket dennoch sehr zufrieden und kann meine Fahne der Begeisterung für Christina Henry nach wie vor hochhalten und werde mich genauso sehr auf ihr neues Buch freuen! FAZIT In typischer Manier bekommen wir wieder einen Roman, voller schauriger Atmosphäre, interessanten Charakteren und einem Touch düsteres Märchen von Christina Henry geboten. Nach wie vor liegt auch hier wieder ihre Kraft in der aussagekräftigen Ruhe, was aber nicht bedeutet, dass es auch hier nicht wieder blutig zugeht.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.