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Rezensionen zu
Der Geisterbaum

Christina Henry

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Das kleine Städtchen Smith Hollow wird von einem schrecklichen Leichenfund erschüttert: Zwi jungen Mädchen wurden die Herzen entfernt. Doch schon kurze Zeit später scheint sich niemand mehr an daran erinnern zu können – mit Ausnahme der 14-jährigen Lauren. Der Fall erinnert sie zudem an den Tod ihres Vaters und die Geheimnisse, die sich um den Geisterbaum ranken.. Bislang war die Autorin Christina Henry ja besonders für ihre Adaptionen bekannter Kindergeschichten oder Mythen bekannt, die sie mit Horror-Elementen, unheimlichen Momenten und auch gerne mal viel Brutalität anreichert. In „Der Geisterbaum“ herrscht ein ähnliches Schreckensszenario, allerdings ohne einen offensichtlichen Bezug zu einer mir bekannten Geschichte. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Autorin mehr Freiheiten hatte, aber dieser Band gefällt mir wieder richtig gut und ist für meinen Geschmack deutlich stärker als ihre letzten Bücher. So ist die anfängliche Verwirrung von Lauren gelungen umgesetzt, dass sich schon bald nach dem grausamen Leichenfund niemand mehr an die blutige Tat zu erinnern scheint. Und auch wie die immer mehr über die mystischen Hintergründe ihrer Heimatstadt erfährt und schließlich gegen die übernatürliche Bedrohung antritt, ist intensiv umgesetzt. Allerdings zieht sich die Handlung stellenweise etwas in die Länge, ich hätte mir an einigen Stellen mehr Tempo gewünscht. Die Autorin hat hier merklichen Wert auf ihre Charaktere gelegt und diese mit individuellen Ausstrahlungen entwickelt. So lernt man neben Hauptfigur Lauren noch einige andere Figuren sehr gut kennen, beispielsweise ihre beste Freundin, einen neuen Polizisten oder Laurens Mutter. Dass jeder eine eigene Perspektive und Stimmung mitbringt, lässt den Roman sehr abwechslungsreich werden. Gut gefällt mir auch, dass das Thema Rassismus in einigen Szenen sehr prägnant eingebracht wurde. Das bringt nicht nur die Handlung voran, sondern wirkt auch bedauerlicherweise nicht sehr unrealistisch. Die Atmosphäre ist sehr dicht, die übernatürliche Bedrohung scheint über allem zu wabern und sorgt für einen runden Eindruck des Romans. „Der Geisterbaum“ hat zwar einige kleinere Schwächen, insbesondere wirkt das Tempo in einigen Szenen zu niedrig. Doch durch die greifbare und unheimliche Atmosphäre und eine clever aufgebaute Geschichte kann der Roman dennoch überzeugen – auch wegen der individuellen und prägnant beschriebenen Figuren. Schön, dass dabei auch Themen wie Rassismus ihren Platz haben.

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>>Weg vom Märchen?<< Die letzten Werke der Autorin waren eher unter Märchen Retellings einzuordnen, auch wenn sich Christina Henry teils sehr viel Freiheit in ihrer Umsetzung erlaubt hat. Hier greift sie jetzt allerdings nicht auf eine bekannte Story zurück, was mich nochmal neugieriger gemacht hat, ob sich das auch in ihrem Stil zeigt. Wer jetzt schon traurig ist und den Märchen hinterher trauert, kann beruhigt sein, denn auch hier finden wir einen entsprechenden Touch, auch wenn die Story wesentlich mehr bietet. Tatsächlich finden wir uns in einem ziemlich klassischen Horror-Muster wieder, was zwar die meisten schon kennen, das sich durch seine Beliebtheit auch sehr bewährt hat. Willkommen in der Kleinstadt Smith Hollow in den 80’er Jahren und lasst euch überraschen von den Geheimnissen und Gefahren, die hier auf euch warten! Zwischen Stranger Things Vibes und gruseligem Märchen wird hier aber kein spröder Abklatsch geschaffen, sondern die Autorin brilliert mit dem, was sie vorher auch schon ausgezeichnet hat: einer ruhigen, aber absolut einnehmenden Atmosphäre. Denn Christina Henry schafft es hervorragend die beliebten Genrevorzüge einzufangen. Nach wie vor immer noch düster und teils blutig, doch eben nicht wirklich actiongeladen. Wer auch die letzten Bücher von ihr gelesen hat, wird wissen was ich meine – ich persönlich bin ein großer Fan davon, wenn zwar auch manchmal etwas ruhiger fürs Genre, so aber unglaublich atmosphärisch. Ich kann aber auch verstehen, wenn Leute ein bisschen mehr auf den Action-Splatter-Faktor setzen und hoffen. >>Coming of Age & gesellschaftskritisch<< Durch die 14-jährige Protagonistin Lauren, die auch mit ihrer eigenen Entwicklungsphase zu struggeln hat, befinden wir uns irgendwie auch mitten in einem Coming-of-Age Roman, der manchmal die gruselige Stimmung auflockert und auch noch Platz für mehr lässt. Die Autorin hat auch hier bereits in ihren vorherigen Büchern gesellschaftskritische Themen aufgegriffen und lässt es sich auch hier nicht nehmen, was ich ihr persönlich hoch anrechne. Aber kommen wir zum Eingemachten: Smith Hollow wird schon seit einigen Jahren heimgesucht und einmal jährlich verschwindet ein junger Mensch und wird einige Tage später übel zugerichtet und tot vor dem Geisterbaum gefunden. Als im letzten Jahr dann aber Laurens Vater verstirbt und ohne Herz vor dem Baum liegt, gerät alles noch mehr außer Kontrolle… Interessanterweise reagiert die Kleinstadt-Bevölkerung hier gar nicht, was aber nicht wirklich an einem Desinteresse liegt, sondern am Geisterbaum. Und auf einmal finden sich zwei Mädchenleichen, doch direkt im Garten einer Bewohnerin. Es dringt schnell durch, dass sich hier etwas Grundlegendes geändert hat und die Kleinstadt immer mehr in ihr Verderben rutscht. Doch was steckt dahinter und was kann Lauren daran ändern, wo sie doch scheinbar ganz auf sich allein gestellt ist? Auch, wenn mich das Ende schon fast ein wenig überrumpelt hat, bin ich mit dem Gesamtpaket dennoch sehr zufrieden und kann meine Fahne der Begeisterung für Christina Henry nach wie vor hochhalten und werde mich genauso sehr auf ihr neues Buch freuen! FAZIT In typischer Manier bekommen wir wieder einen Roman, voller schauriger Atmosphäre, interessanten Charakteren und einem Touch düsteres Märchen von Christina Henry geboten. Nach wie vor liegt auch hier wieder ihre Kraft in der aussagekräftigen Ruhe, was aber nicht bedeutet, dass es auch hier nicht wieder blutig zugeht.

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Der Geisterbaum“ ist ein Mystery-Roman von Christina Henry. Es handelt sich um einen Stand-alone-Roman, der in sich abgeschlossen ist und zu keiner Reihe gehört. Die Handlung wird aus mehreren personalen Perspektiven (hauptsächlich unterschiedliche Bewohner*innen der Kleinstadt Smiths Hollow) erzählt. Die „Hauptperspektive“ ist die 14-jährige Lauren, die einerseits versucht, die Morde aufzuklären, andererseits aber auch mit einigen privaten Problemen zu kämpfen hat. Daneben treten u.a. die Perspektiven von Miranda (Laurens beste Freundin), Alejandro Lopez (ein Polizist, der gerade erst neu nach Smiths Hollow gezogen ist) und Richard Touhy (der Bürgermeister der Stadt). Die Handlung spielt im Jahr 1985 und besonders im ersten Viertel durchströmen den Roman schöne 80s-Vibes. Außerdem finden sich in „Der Geisterbaum“ Elemente verschiedener Genres. So erinnert die Grundstruktur an einen Krimi/Thriller, allerdings geht der Roman nicht darin auf. Zu der Krimi-/Thrillerhandlung gesellt sich eine schöne Portion Mystery, wobei diese hier stärker in Richtung Horror und weniger in Richtung Fantasy tendiert. In den Perspektiven von Lauren und Miranda spielen auch Coming of Age-Elemente eine größere Rolle (Die beiden sind eigentlich beste Freundinnen, entwickeln sich aber seit Beginn der Pubertät in unterschiedliche Richtungen). In diesem Kontext spricht der Roman zudem gesellschaftliche Probleme an. Eigentlich mag ich solche Durchmischungen verschiedener Genres sehr gerne; „Der Geisterbaum“ konnte mich in dieser Hinsicht aber nicht völlig überzeugen (Ich hatte insgesamt den Eindruck, dass hier zu „viel“ gewollt wurde, wodurch der Roman ein Stück weit zerfaserte).

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Zum Inhalt: Vor etwa einem Jahr wurde Laurens Vater tot im Wald nahe der Stadt Smiths Hollow gefunden. Die örtliche Polizei konnte den Täter nie ermitteln und gab sich - Laurens Meinung nach - auch nicht wirklich Mühe, den Fall aufzuklären. Als nun wieder Leichen von zwei fremden Mädchen in der Stadt auftauchen, die ähnliche Tatumstände aufweisen, ist sich Lauren sicher, dass die Fälle eine Verbindung haben. Doch die Bewohner von Smiths Hollow befällt eine seltsame Amnesie. So wie sie den Mord an Laurens Vater inzwischen vergessen haben, so vergessen sie auch allmählich die toten Mädchen. Während Lauren der Sache auf den Grund geht, liegt etwas Böses auf der Lauer und nimmt sie als nächstes Todesopfer ins Visier... Meine Leseerfahrung: Ich weiß gar nicht, wie/wo ich diese Geschichte einordnen soll. Eigentlich hatte sie vielversprechend begonnen, doch ich habe beim ersten Anlauf ungefähr nach der Hälfte des Buches abgebrochen und nach einem längeren Zeitraum eine zweite Chance gegeben. Allerdings habe ich mich durch die zweite Hälfte nur noch durchgequält. Die Bücher von Christina Henry sind sicherlich keine Stephen Kings, meine Erwartung beim Lesen zielt dabei eigentlich nur auf reine Unterhaltung mit entsprechender Dosis Gänsehaut. Die bisherigen Bücher der Autorin fand ich diesbezüglich bisher deutlich ansprechender. "Der Geisterbaum" dagegen mutet etwas unausgereift an. Dabei ist der Plot gut konstruiert, die Figuren authentisch und auch die düstere Atmosphäre ist konstant spürbar. Aber so richtig packen wollte mich das Ganze einfach nicht. Es hätte eine Spur blutiger und brutaler sein können. Und zudem waren einige Stellen einfach zu schnell vorhersehbar und damit nicht mehr interessant genug, insbesondere wenn es um "Ihn", dem Bösen in der Geschichte, geht. Besonders gefallen hat mir tatsächlich nur, dass Henry wieder sozialkritische Elemente, hier Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, in die Story eingearbeitet hat. Insgesamt kommen diese Punkte allerdings etwas zu kurz, da die Story zusätzlich mit anderen Themen wie u.A. das Erwachsenwerden, Teenagerprobleme und das sexuelle Erwachen überladen ist. Junge Leser könnten hier vielleicht kurzweilige Unterhaltung finden. Ich dagegen musste mich leider regelrecht durchkämpfen, um das Buch beenden zu können. Daher zählt dieser Roman für mich persönlich zu den schwächeren Büchern der Autorin. Fazit: Ein vielversprechender Anfang lässt beim neuesten Werk "Der Geisterbaum" von Christina Henry auf etwas Großes hoffen. Jedoch enttäuschen dann langatmige Phasen und vorhersehbare Handlungen, wodurch die Geschichte zuweilen schwächelt. Hier wurde leider zu viel Potential verschenkt.

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"Lauren war einen Blick nach unten auf ihre Schuhe, die sich auf den Pedalen auf- und abbewegten, während sie mit ihrem Fahrrad Richtung Wald fuhr." - Seite 9 Warum ich das Buch lesen wollte: Ich mag Christina Henrys düstere Art zu Schreiben unglaublich gern, ich habe sowohl ihre "Alice"-Bücher als auch "Die Legende von Sleepy Hollow" gerne gelesen und war sehr gespannt auf "Der Geisterbaum". Inhalt mit eigenen Worten: Smith Hollow ist eigentlich ein ruhiger, kleiner und abgelegener Ort, doch dann tauchen plötzlich die Leichen von zwei Mädchen auf. Die 14-jährige Lauren ist sich sicher, dass die Morde nicht aufgeklärt werden, immerhin konnte die Polizei auch den Mord an ihrem Vater nicht aufklären, der im vorherigen Jahr tot im Wald gefunden wurde - ausgerechnet unter dem berüchtigten Geisterbaum. Die Bewohner der Kleinstadt scheinen sich jedoch kaum daran erinnern zu können und auch die Morde an den beiden Mädchen geraten schnell in Vergessenheit. Was passiert nur in der Stadt? Warum kann sich keiner erinnern? Lauren, die selbst in großer Gefahr schwebt, ahnt, dass der Geisterbaum damit zu tun hat, doch welches Geheimnis verbirgt er? Der Schreibstil: Wie schon in vorherigen Büchern von Christina Henry, gefällt mir auch hier die düstere und brutale Art unglaublich gut. Ihr Schreibstil liest sich flüssig, sie baut schnell eine sehr geheimnisvolle, beklemmende und düstere (ich verwende das Wort viel zu oft..) Atmosphäre auf, die mich in ihren Bann ziehen konnte. Das Setting: Smith Hollow ist ein ruhiger, abgelegener kleiner Ort.. so denken zumindest die Bewohner der Kleinstadt. In Wahrheit verbirgt Smith Hollow aber ein großes, brutales und blutiges Geheimnis, welches nach dem Mord an zwei Mädchen nach und nach ans Licht kommt.. das Setting gefiel mir richtig gut! Die Charaktere: Die Charaktere sind der einzige Punkt, der mich nicht zu 100% überzeugen konnte. Alle Figuren, egal ob Hauptfigur Lauren oder irgendwer anders, egal ob wichtig oder unwichtig, handelten sehr überzeugend und waren sehr gut dargestellt. Nur leider fühlte ich mich nicht an ihrer Seite, sondern wie ein entfernter Beobachter. Es ist kein großer Kritikpunkt, aber ich hätte es toll gefunden, mich besser in die Charaktere hineinversetzen zu können. Woran genau es lag, kann ich leider auch nicht sagen. Die Story: Christina Henrys Bücher, zumindest die, die ich bisher von ihr gelesen habe, sind düster, blutig, brutal, geheimnisvoll.. "Der Geisterbaum" macht da keine Ausnahme und ist nichts für schwache Nerven. Die Story war unfassbar interessant und packte mich sofort. Ich liebe diese Atmosphäre, diese geheimnisvolle und brutale Story! Ich war so gespannt, wer hinter den Morden steckt und welches Geheimnis die Stadt und der berüchtigte Geisterbaum verbergen. Lesepausen sind mir nicht leicht gefallen, der Handlungsverlauf war nicht vorhersehbar und konnte mich überraschen. Das Buch wird mir sicher noch lange im Kopf bleiben. Ich hätte allerdings tatsächlich eine Triggerwarnung ganz gut gefunden - nicht wegen der Brutalität der Story, das erkennt man sofort an der Inhaltsangabe, sondern weil auch sensiblere Themen aufgegriffen werden. Mein Fazit: Mit "Der Geisterbaum" konnte mich Christina Henry erneut sehr überzeugen. Die düstere, blutige, brutale, geheimnisvolle und unfassbar interessante Geschichte konnte mich sehr packen und ich liebe die Atmosphäre, die die Autorin hier erschaffen hat.

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Schon seit einiger Zeit lese ich immer wieder gerne die Bücher von Christina Henry, daher weckte auch Der Geisterbaum wieder sofort mein Interesse. Umso mehr, weil wir hier zum ersten Mal keine Geschichte in Anlehnung an eine bekannte Legende/Märchen haben, sondern ein Henry Original und ich war gespannt, wie die Autorin diese Freiheit nutzen würde. Something is odd in this town Eine verschlafene amerikanische Kleinstadt irgendwo im Nirgendwo, in der in den 80er Jahren so einiges Merkwürdiges vorgeht. Stranger Things lässt grüßen. So althergebracht das mysteriöse amerikanische Städtchen in der Horrorliteratur auch ist, lässt sich doch ohne Weiteres sagen, dass Christina Henry es meisterlich versteht, dieses klassische Setting für sich und ihr Buch zu nutzen und so ist wieder einmal die Stimmung die ganz große Stärke der Autorin. Die unterschwellige Angst, das nicht genau zu benennende Unheil, dass der Stadt droht und das Gefühl von Beunruhigung, weil trotz strahlendem Sonnenschein und spielenden Kinder irgendwas nicht zu stimmen scheint, bestimmen die Atmosphäre des Buches und schafft auch beim Leser/in ein beklemmendes Gefühl. Beklemmend genug, um darüber hinwegzutrösten, dass die Hintergründe, was in Smith Hollow vor sich geht, schon relativ früh enthüllt werden. Zu dieser Stadt, die gefühlt de ganze Zeit den Atem anhält, passt auch Protagonistin Lauren, die in einem Alter ist, in dem sich vieles halb das eine, halb das andere anfühlt, in dem man Kind und Teenager zugleich ist und vieles im Umbruch scheint. So hat Lauren neben dem Bösen, das im Wald lauert, auch viel mit ganz gängigen Problemen ihres Alters zu kämpfen, was den Roman in vielerlei Hinsicht zu einem Coming-of-Age Roman macht. Dazu gehört auch eine keine Liebesstory, die meiner Meinung zwar nicht absolut störend war, es aber auch nicht gebraucht hätte. Doch Coming-of-Age und Horror allein reichten der Autorin noch nicht. Nein Gesellschaftskritik sollte auch noch in den Roman und auch wenn ich die Absichten dahinter sehr begrüße, muss ich doch sagen, dass sich Henry hierbei übernommen hat. So geht es in einem Nebenhandlungsstrang um Rassismus, während ein anderer sich mit Slutshaming beschäftigt und die Haupthandlung wirft auch noch Fragen bezüglich des Kapitalismus und der Konsumgesellschaft auf. Das sind zu viele Themen auf einmal, die sich leider gegenseitig die Seiten wegnehmen und so alle nicht zu der Entfaltung kommen, die sie verdient und gebraucht hätten. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass vieles nicht fertig ausgearbeitet ist, bez. wird aus Zeitmangel den rassistischen und misogynen Aussagen mancher Charaktere zu wenig entgegengesetzt, sodass Manches (ungewollt, wie ich doch denke) unangenehm kommentarlos im Raum bleibt, während die Handlung schon unterwegs zur nächsten Szene ist. Wenn ich jetzt mein bisher geschriebenes so lese, hört sich das alles kritischer an, als ich es beim Lesen tatsächlich empfunden habe. Es sind Dinge, die mir aufgefallen sind und die verhinderten, dass das Buch mich vollends überzeugen konnte, dennoch kann ich sagen, dass ich trotzdem viel Spaß beim Lesen hatte. Durch die bereits erwähnte gelungene Atmosphäre, den abwechslungsreichen Charakteren (mit dem knuddligsten kleinen Bruder der Welt btw) und eine zwar nicht revolutionäre, aber solide Handlung konnte mich Der Geisterbaum gut unterhalten. Hätte ich halbe Punkte zu vergeben, wären es 4,5/6 geworden. So runde ich aber wohlwollend auf 5/6 auf (eigenes Blogbewertungssystem mit 6 möglichen Punkten). Fazit: Christina Henry schafft es immer wieder beklemmende und faszinierende Atmosphären zu erschaffen, so auch in Der Geisterbaum. Und auch wenn vieles an dem Buch nach klassischen Mustern verläuft und es wenig Neues zu bieten hat, kann ich nicht leugen, dass es mich insgesamt doch gut unterhalten hat und das ist doch die Hauptsache.

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Inhalt: Vor einem knappen Jahr wurde die Leiche von Laurens Vater inmitten des Waldes nahe Smiths Hollow gefunden. Obwohl es sich eindeutig um einen Mord handelte, ließ die Polizei die Ermittlungen im Sande verlaufen – absichtlich, wie Lauren meint. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Wieder werden Leichen in der Nähe des Waldes gefunden, deren Todesumstände – ähnlich wie bei Laurens Vater – Rätsel aufgeben. Da Lauren befürchtet, dass die Polizei die Todesfälle erneut vertuschen wird, beginnt sie ihre eigenen Ermittlungen. Persönliche Meinung: „Der Geisterbaum“ ist ein Mystery-Roman von Christina Henry. Es handelt sich um einen Stand-alone-Roman, der in sich abgeschlossen ist und zu keiner Reihe gehört. Die Handlung wird aus mehreren personalen Perspektiven (hauptsächlich unterschiedliche Bewohner*innen der Kleinstadt Smiths Hollow) erzählt. Die „Hauptperspektive“ ist die 14-jährige Lauren, die einerseits versucht, die Morde aufzuklären, andererseits aber auch mit einigen privaten Problemen zu kämpfen hat. Daneben treten u.a. die Perspektiven von Miranda (Laurens beste Freundin), Alejandro Lopez (ein Polizist, der gerade erst neu nach Smiths Hollow gezogen ist) und Richard Touhy (der Bürgermeister der Stadt). Die Handlung spielt im Jahr 1985 und besonders im ersten Viertel durchströmen den Roman schöne 80s-Vibes. Außerdem finden sich in „Der Geisterbaum“ Elemente verschiedener Genres. So erinnert die Grundstruktur an einen Krimi/Thriller, allerdings geht der Roman nicht darin auf. Zu der Krimi-/Thrillerhandlung gesellt sich eine schöne Portion Mystery, wobei diese hier stärker in Richtung Horror und weniger in Richtung Fantasy tendiert. In den Perspektiven von Lauren und Miranda spielen auch Coming of Age-Elemente eine größere Rolle (Die beiden sind eigentlich beste Freundinnen, entwickeln sich aber seit Beginn der Pubertät in unterschiedliche Richtungen). In diesem Kontext spricht der Roman zudem gesellschaftliche Probleme an. Eigentlich mag ich solche Durchmischungen verschiedener Genres sehr gerne; „Der Geisterbaum“ konnte mich in dieser Hinsicht aber nicht völlig überzeugen (Ich hatte insgesamt den Eindruck, dass hier zu „viel“ gewollt wurde, wodurch der Roman ein Stück weit zerfaserte). Auch die Handlung von „Der Geisterbaum“ war für mich eher durchwachsen. Der Roman beginnt sehr stark: Es passieren mehrere unerklärliche und seltsame Dinge, deren Ursprung/Zusammenhang man unbedingt erfahren möchte, weshalb man das Buch kaum beiseitelegen kann. Leider wird dann aber relativ abrupt und recht früh eine Erklärung für das Rätselhafte „eingefügt“, sodass die Spannungskurve abflachte (Es wird zwar nicht direkt alles offenbart, aber eine eindeutige Richtung vorgegeben, was den Mystery-Reiz schmälerte. Im Folgenden gibt es zwar noch einige atmosphärisch dichte Szenen und kleinere Überraschungen, die Handlung selbst wird aber zunehmend vorhersehbar). Der Schreibstil von Christina Henry hat mir sehr gut gefallen: Er ist anschaulich und sehr bildhaft, sodass greifbare und dichte Szenerien entstehen. Insgesamt ist „Der Geisterbaum“ ein atmosphärisch dichter, schön geschriebener Mystery-Roman mit wirklich spannenden und vielversprechenden Ansätzen. Das „Gesamtpaket“ konnte mich aber leider nicht in allen Punkten überzeugen.

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Ich habe mich sehr gefreut, endlich wieder ein Buch von Christina Henry lesen zu dürfen :-) Die „Alice-Chroniken“ von ihr haben mir ja sehr gut gefallen, von daher war ich sehr gespannt, ob auch „Der Geisterbaum“ mich gefangen nimmt! Unterteilt ist der Roman in vier Teile, wobei der letzte Teil den meisten Raum einnimmt. Die vier Teile tragen Überschriften wie „Die Mädchen“, „Unter  Hexen“ - übrigens der kürzeste Teil , „Stränge“ und „Der Jahrmarkt“. Im ersten Teil passiert natürlich das „Unglück“, welches allerdings in kurzer Zeit in Vergessenheit gerät. Mmhhh….das findet Lauren ziemlich seltsam. Wie kann man so ein scheußliches Verbrechen einfach so mir nichts dir nichts vergessen? Und wieso wusstet ihr 4-Jähriger Bruder David, dass Mrs. Schneider so schreit und da viel Blut ist?… Im zweiten Teil erfahren wir etwas über das Haus auf dem Hügel, in dem nun die Großmutter von Lauren und David lebt. Sie erzählt Lauren, dass es Hexen gehört hat. Und dass sich vor Jahren eine Tragödie angespielt hat, die unmittelbaren Einfluss auf den Ort Smiths Hallows hatte! Lauren kann dies alles nicht glauben! Das sind sind doch nur Märchen, oder? Und hat das Ganze auch tatsächlich etwas mit dem Tod ihres Vaters zu tun? … Den dritten und vierten Teil lasse ich jetzt mal weg, ich möchte ja nicht zu viel verraten! ;-) Allerdings merkt man beim Lesen, wie sich immer mehr Spannung aufbaut und sich diese auch immer mehr verdichtet, bis es dann zum erwarteten Showdown kommt!… Ich liebe es, wie Christina Henry schreibt! :-) Sie fesselt einen ans Buch und man mag es gar nicht mehr weglegen! Auch wenn die Geschichte um den Geisterbaum sehr abstrus klingt und am Ende auch nicht alles rund war, bin ich sehr gut unterhalten worden und hatte tolle Lesestunden! :-) Die Hauptprotagonistin Lauren fand ich sehr gut gezeichnet. Man spürt auch als Leser, wie sich sich im Laufe der Geschehnisse verändert, wie sie selbstsicherer und stärker wird. Auch ihren Bruder David fand ich beeindruckend, wobei ich ihn mir immer als 6-Jährigen vorgestellt habe, da er für seine 4 Jahre einfach dann doch zu altklug redete! Aber das Kopfkino darf ja für jeden anders sein! ;-) Laurens beste Freundin Miranda an sich und ihre Entwicklung ist schon so typisch Teenie, allerdings auch sehr klischeebehaftet, was aber nicht stört, wenn man bedenkt, dass die Geschichte in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts spielt! Dass sich Freundschaften entzweien kommt in diesem Alter schon mal vor, was Miranda aber widerfährt gönnt man auch seinem ärgsten Feind nicht!… Laurens und Davids Mutter ist mir allerdings bis zum Schluss ein Rätsel geblieben. Hier möchte nichts weiter zu sagen, lest selbst und macht euch eure eigene Meinung, aber für mich fehlte da etwas. Etwas Wichtiges und Entscheidendes! Auch alle anderen Figuren, die im Buch „Der Geisterbaum“ eine Rolle spielen, fand ich sehr gut gelungen. Allen voran Alex, eigentlich Alejandro, den neuen Polizisten im Dorf. Er ist schon eine wichtige Schlüsselfigur in dem Ganzen. Ganz furchtbar, aber furchtbar authentisch fand ich Mrs. Schneider! Hier muss man sich auf Rassismus und Ausländerfeindlichkeit einstellen. Eigentlich könnte sie einem nur leid tun, wenn sie nicht so schrecklich wäre… Nun, in diesem Buch sind also etliche Charaktere, die nicht nur zu einer guten Story ihren Beitrag geleistet haben, sondern auch für die Geschehnisse eine Rolle spielen, sei es wissentlich oder eben nicht. Natürlich dürfen da auch der Bürgermeister, der nette 18-Jährige aus der Nachbarschaft, die alleinerziehende und verwitwete Mutter von Lauren und David und der nette Officer nichts fehlen! Gepaart mit unheimlichen Legenden, Hexen und Magie, Wissen und Unwissen wird daraus dann ein sehr lesenswertes, spannendes und auch unheimliches Buch! Von Beginn an hat mich aber diese mysteriöse Atmosphäre gefangen genommen, dieses bedrückende Feeling, die Schwere Sommerhitze - es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das Alles in einem gewitterartigen Szenario entlädt! … Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen! :-) Schon das grüne Cover mit seinem kunstvollen Buchschnitt macht Lust und Laune auf diesen Roman! Auch wenn ich jetzt am Ende der Geschichte hier und da noch ein paar Fragen habe und mir für das ein oder andere Kapitel gerne eine Verlängerung und Vertiefung gewünscht hätte, bin ich doch recht zufrieden! :-) Im Herbst erscheint bereits der nächste Band von Christina Henry, „Der Knochenwald“! Auf diesen Band freue ich mich jetzt schon!

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