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Rezension zu
Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe

Eine Frau - ein Turm

Von: Buch_Zeit
19.06.2023

Fast genau vor einem Jahr war ich das erste Mal in Paris und wie sollte es auch anders sein, habe ich genau jetzt zu diesem wunderbaren Parisroman „Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe“ von Sophie Villard gegriffen. Schon hat mich das Reisefieber wieder gepackt. So touristisch wie der Eiffelturm auch sein mag, er war damals mein absolutes Highlight, als wir ihn Stufe für Stufe erklommen haben. Vielen Dank an @bloggerportal und @penguinverlag für den dramatischen und einfühlsamen Historienroman über eine inspirierende und starke Frau. Willkommen bei der Familie Eiffel – Erbauer des berühmten Eiffelturms Im Jahre 1887 hat der Visionär Gustave Eiffel sich in den Kopf gesetzt, den höchsten Turm der Welt für die Weltausstellung in Paris zu bauen. Außer ihm glauben nur wenige an das wahnwitzige und sehr moderne Projekt. Doch seine Tochter Claire und ihr Ehemann involvieren sich, so dass der Koloss bis zur Ausstellung fertig wird. Für eine Dame von Gesellschafft schickt es sich nicht wirklich, ihr Mutterdasein an den Nagel zu hängen und als Ratgeberin und Privatsekretärin ihres Vaters zu fungieren. Aber Claire scheut sich vor dieser Herausforderung nicht und stürzt sich in das Arbeitschaos. Der Wettlauf gegen die Zeit, die Demonstrationen aus der Künstlerszene und die privaten Probleme mit Ehemann Adolphe gefährden den Bau und ihr privates Glück. Als dann auch noch ein Arbeiter in den Tod stürzt scheint das Projekt zu wanken. Sollte sie auf das Angebot des charmanten Redakteurs Gordon Bennett eingehen und mit ihm in den Sonnenaufgang segeln? Oder lohnt es sich an ihrer Ehe und ihrem Familienerbe festzuhalten? Villard gelingt es mit viel Feingefühl den Bau des imposanten Wahrzeichens Paris eine menschliche Sympathiefigur zuzuweisen. So bekommt man zu dem historischen Kontext (Bauplan, Kosten und Genehmigungen) auch eine dramatische Familiengeschichte kredenzt. Im Zentrum steht dabei die hübsche Claire Eiffel, deren Verdienst bei dem Bau bis dato nicht gewürdigt ist. Aus ihrer weiblichen Sicht bekommt man tiefe Einblicke in das Geschehen. Die Autorin beschreibt Claire bildhaft und lebendig und man bekomm ein authentisches Bild einer Frau, die ihrer Zeit voraus war auch wenn sie manchmal konservative Ansichten ( bei ihrer Schwester) vertritt. Auch den Nebenfiguren wie Bennett oder Otis sind lebhaft und authentisch ausgearbeitet. Faszinierend waren für mich die ganzen Hindernisse die sich bei der Umsetzung des Projektes der ehrgeizigen Familie in den Weg gestellt haben. Aber die Eiffels haben auf eine Karte gesetzt und ihr ganzes Privatvermögen investiert. Wie jeder heute weiß mit sehr großem Erfolg. Der Eiffelturm wurde nicht nach 20 Jahren wie zuerst geplant abgerissen, sondern schmückt die französische Hauptstadt auch weiterhin. Auch wenn man beachtet um welche Zeit es sich handelt (1886-1889) und welche Bedeutung das Bauwerk weiterhin hat kann man nur Staunen. Eine Liebeserklärung an eine Stadt und an den Eiffelturm. Dies ist nicht das erste Buch von Villard welches ich gelesen habe und wird bestimmt nicht das letzte sein. Wie immer besticht sie mit der perfekten Mischung aus geschichtlicher Korrektheit und dramaturgischen Kniffen um die Spannung aufrecht zu erhalten.

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