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Rezension zu
Wer braucht schon Wunder

Kurzweilig, erfrischend, nostalgisch - eine sehr schöne Sommergeschichte

Von: Sandy
06.06.2023

Meine Meinung Da ist es wieder: ein Cover, welches lauter nicht nach „Sommer“ schreien könnte. Natürlich zog es mich magisch an und verführte mich nach einem Blick auf die Klappe komplett zum Kauf. Hinter der Geschichte verbirgt sich Likas letzter Sommer im heimischen Küstenörtchen Kappeln, bevor es in „die große weite Welt“ zum Studieren geht. Als Stadtpflanze, die jedoch mehrere Jahre das Dorfidyll erleben durfte, fand ich mich sehr einfach ein in Likas Welt. Es beschreibt diese Zeit, bevor man geht um sich selbst zu verwirklichen. Es ist dieser eine Sommer, bevor es kein zurück mehr gibt. Alles schreit nach Aufbruch in Likas Leben, doch irgendwie mag sie sich zu Beginn des Sommer noch nicht so recht lösen. Das liegt eindeutig an ihren kleinen Bruder Lars und ihrem Vater, mit denen sie seit dem Tod der geliebten Mutter vor vier Jahren, alleine ist. Lika ist ein Mädchen, das sich eindeutig in der Abnabelung befindet – trotz der Liebe zur Familie. Sie probiert sich gerne aus, ist neugierig und offen. Und sie hat einen Blick auf den süßen neuen Koch im Kakadu geworfen. Aber bitte nur zum flirten und nicht verlieben. Es soll ein ungezwungener Sommer für sie sein, doch dann entdeckt sie einen alten Zettel im Kleid ihrer Mutter und Likas Gedanken drehen sich wie ein Karussell. Hatte ihre Mutter ein Doppelleben? „Dieser Sommer war eigenartig. ein Lebensabschnitt war zu Ende, und der neue hatte noch nicht begonnen. Und irgendwo zwischen diesen beiden Zeiten hing ich fest, die alte Like, die Schülerin, gabe es nicht mehr, und die neue Lika war noch nicht geboren.“ – Seite 133 In diesen Roman kann man ganz wunderbar eintauchen und für ein paar Stunden alles um sich herum vergessen. Die Erzählung spielt zu Beginn der 80er Jahre und man merkt, dass die Uhren zu dieser Zeit einfach anders tickten. Kein Handy, kein Internet, Nostalgie pur. Man war anders beieinander und sich gefühlt auch näher. Der Schreibstil von Anne Müller ist dicht, überwiegend schnörkellos, dennoch gefühlvoll und manchmal etwas in sich wiederholend. Die Charakterzeichnungen der Figuren gefielen mir sehr und neben der melancholischen Note, schwimmt auch immer genügend Humor in der Handlung mit. So wird die Geschichte aufgelockert. Ein kleiner Störfaktor war für mich, wie die Autorin mit der Auflösung des Geheimnisses der Mutter umging. „Wer braucht schon Wunder, dachte ich in diesem Moment. Kappeln jedenfalls nicht, und ich wusste, egal, wie weit ich wegging und was auch da draußen auf mich wartete, ich würde im Herzen immer mit dieser Stadt verbunden bleiben.“ – Seite 160 Fazit WER BRAUCHT SCHON WUNDER hallt womöglich nicht so lange nach, besticht allerdings durch Leichtigkeit, genügend Tiefgang und Humor. Dieser Roman schmeckt nach Sommer und purer Nostalgie. Wer also Lust auf eine echte, unaufgeregte Sommerlektüre hat, macht mit dem neuen Roman von Anne Müller nichts verkehrt.

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