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Rezension zu
Der mexikanische Fluch

Eine Wunderkerze, kein Feuerwerk

Von: Marija
29.04.2023

"Am Ende wirst du dich doch aufgeben." Noemi vergnügt sich gerade auf einer Cocktailparty, als ihr Vater sie nach Hause bestellt. Er hat einen besorgniserregenden Brief aus El Triunfo erhalten. Seine Nichte Catalina lebt dort auf dem Anwesen High Place mit ihrem Frischvermählten und seiner Familie. Sie scheint in einem Delirium zu sein und schreibt, jemand oder etwas wolle sie vergiften. Noemis Vater traut Virgil Doyle, Catalinas Gatten, nicht und deshalb soll sich Noemi ein Bild von ihrer Cousine machen, um ihrem Vater zu berichten. Noemi ist wie das schillernde Mexico City und kann sich High Place, mit seinem Nebel, den stummen Dienern und den geheimnisvollen Doyles, ganz und gar nicht fügen, auch wenn alles und alle sie dazu zwingen wollen. "Mexican Gothic" hätte genau mein Ding werden können, hätte es Shirley Jackson geschrieben. Das klingt jetzt hart, aber ich denke, im selben Satz wie die ‘Queen of Horror’ genannt zu werden, kann man nur als Kompliment auffassen. Silvia Moreno-Garcia hat in meinen Augen auch einiges richtig gemacht, weil sie es schaffte, die schaurige Atmosphäre für eine gute Weile aufrecht zu halten. Stellenweise verfiel ich in eine leicht düstere Stimmung, doch wenn es um Schauer geht, dann will ich den nicht nur stellenweise und schon gar nicht leicht. Die Szenerie mochte ich dafür sehr. Ein dem Verfall überlassenes altes Herrenhaus, mit seinen flüsternden Wänden und sich verändernden Tapeten und einem Orouboros, der immer wieder auftauchte, war als Symbol doch gelungen. Vielleicht deswegen fände ich das Viktorianische Zeitalter passender zu solch einer Story, anstelle der 1950er. Einen guten Zündstoff hielt Silvia Moreno-Garcia hier in der Hand, aber zu meiner Ernüchterung zündete sie damit, wenn auch eine hübsche, nur eine Wunderkerze an. Ich aber sehnte mich nach einem Feuerwerk.

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