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Rezension zu
Die Katze, die von Büchern träumte

Von Katzen und Büchern

Von: Barbara
05.04.2023

Mit einem wunderschönen Einband kommt das kleine Büchlein daher. Es wird angepriesen, als geeignetes Buch für alle, die Momo oder Der kleine Prinz geliebt haben. Ganz schön hohe Erwartungen erweckt das Büchlein da in mir. Rintaro lebt mit seinem Großvater in Japan. Der Großvater führt eine kleine Buchhandlung, in der sich viele seltene Erstausgaben befinden. Als Rintaros Großvater stirbt, soll der Junge fortan bei seiner Tante leben und die Buchhandlung geschlossen werden. In den letzten Tagen vor der endgültigen Schließung der Buchhandlung taucht plötzlich eine sprechende Katze auf. Sie bittet Rintaro um Hilfe, da die Welt der Bücher in Gefahr sei. Gemeinsam mit seiner Freundin Sayo begibt sich Rintaro auf sich wiederholende Reise durch mehrere Labyrinthe, in denen die beiden wiederholt mit verschiedenen Erwachsenen konfrontiert werden, die die Welt der Bücher, so wie wir sie kennen, bedrohen. Da ist ein Mann, der alle Bücher beschneidet, um sie auf ihre Essenz zu reduzieren. Oder der, der sie nur als Kapital sieht und nur noch das verlegt, was richtig Geld einbringt. Man spürt schon, in den verschiedenen Szenarien durchaus Themen unserer akutellen Buchbranche aufgegriffen werden. Blinkist, die die Bücher in Blinks einteilen, um so die Essenz zu bekommen und den Genuß des Lesen völlig aussen vor lassen; die großen Verlagshäuser, die lieber einen Bestseller in massenhafter Auflage herausbringen und die leiseren Autoren übergehen. Der Ablauf in der Geschichte ist immer der gleiche: Rintaro wird von der Katze besucht, die von einer neuen Bedrohung berichtet. Rintaro und Sayo machen sich so dann auf den Weg, begegnen dem „Buchschänder“. Rintaro disktutiert mit ihm und löst somit dessen schwierige Haltung auf und bekehrt ihn. Die Gespräche sind nicht sehr tiefgründig. Im Gegenteil wird hier jede Menge Pathos versprüht, es bleibt bei flachen Wortgefechten und einer recht schnellen Einsicht des Gegenübers, dass er falsch gehandelt hat. Das hat mich etwas enttäuscht und ich hatte mir einfach mehr erhofft. Alles in Allem war es aber eine nette Lektüre über die Welt der Bücher, die mich unterhalten konnte. Allerdings würde ich es eher Jugendlichen empfehlen als Erwachsenen. Mit dem „Kleinen Prinzen“ oder „Momo“ hat das Buch für mich überhaupt keine Vergleichsbasis. Die Weisheiten dieser beiden Werke finden sich überhaupt nicht in dem hier rezensierten Buch. Ich finde es schade, zwei so große Werke hier zu erwähnen. Denn die, die dann darauf hoffen, etwas Vergleichbares zu finden, werden enttäuscht sein. Und die Menschen, die mit dem Buch wirklich Freude haben könnten, werden unter Umständen gar nicht angesprochen. Das Büchlein hat 190 Seiten und kommt in einer sehr ansprechenden Gestaltung daher. Es ist im C. Bertelsmann Verlag als gebundenes Buch erschienen. Der Autor, Sosuke Natsukawa, ist ein japanischer Arzt. Er lebt in Nagano und schrieb vor bereits ein anderes Buch, welches auf Deutsch aber wohl (noch) nicht erschienen ist. Die Übersetzerin war Sabine Mangold. Unter anderem hat sie Haruki Murakamis „Tanz mit dem Schafmann“ aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt.

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