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Rezension zu
Schlaflos

Ein wirklich packender skandinavischer Thriller

Von: brigitta
30.03.2023

Was passiert: Manfred Olsson ist endlich etwas glücklich. Seine Frau ist wunderbar und er liebt sie sehr und Nadja, seine kleine Tochter, macht die Familie vollständig. Doch dann stürzt Nadja aus einem nicht gesicherten Fenster und fortan spielt sich Manfreds Leben zwischen Polizeistation und Krankenhaus ab. Seine Frau versinkt hingegen in Foren, in denen sich Menschen über die Erkrankungen ihrer Kinder austauschen. Teils ums Trost zu finden und teils um nicht alleine zu sein. Eine große Stütze kann ihr Manfred nicht sein, denn sein aktueller Fall braucht all seine Aufmerksamkeit. In den Schären vor Stockholm werden die Leichen junger Männer angeschwemmt und gleichzeitig verschwindet der 18 jährige Samuel. Samuel tauchte eigentlich ab um einem Drogenboss zu entkommen, aber nun gibt er kein Lebenszeichen mehr von sich. Sein letzter Aufenthaltsort war bei Rakel. Hier kümmerte sich Samuel um Rakels Sohn Jonas. Jonas ist schwerbehindert und braucht rund um die Uhr Pflege. Doch weder Rakel noch Jonas sind in dem Häuschen auf einer kleinen Insel nördlich von Stockholm gemeldet noch kennt sie irgendjemand dort ... Fazit: Camilla Grebe hat einen richtig spannenden skandinavischen Thriller geliefert, der fesselnd, packend aber auch tieftraurig ist. Die Story wird abwechselnd von Manfred, Samuel und Pernilla, Samuels Mutter, erzählt. Alle drei müssen sich mit ihrem Scheitern auseinandersetzen und alle drei sind innerhalb ihrer persönlichen Katastrophen ganz alleine. Um sie herum sind zwar Menschen, doch in ihrem Leid und ihren Selbstvorwürfen sind sie alleine gefangen. Einzig Pernilla schafft es nach und nach aus ihrer inneren Einsamkeit auszubrechen und sich einem anderen Menschen zu öffnen. Aber auch Rakel ist von Einsamkeit getrieben und sucht Wege um von anderen Menschen gebraucht zu werden. Die Story ist eigentlich die Konsequenz aus Einsamkeit und der Unfähigkeit sich mitzuteilen, Hilfe zu suchen. Hätte Pernilla im richtigen Augenblick mit Samuel gesprochen, statt spontan zu handeln, wäre Samuel nicht zu Rakel geflüchtet. Hätte sich Rakel rechtzeitig Hilfe geholt, wäre Jonas nicht der, der er jetzt ist. Natürlich ist "Schlaflos" kein ellenlanger Monolog über Einsamkeit sondern ein superspannender Thriller, den ich kaum weglegen konnte. Ich mag die Bücher von Camilla Grebe sehr aber hier hat sie sich, meiner Meinung nach, noch einmal gesteigert. Vom Gefühl her könnte das das letzte Buch sein, in dem die Profilerin Hanne eine Rolle spielt, aber ich hoffe Manfred Olsson bleibt uns trotzdem erhalten.

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