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Rezension zu
Mann ohne Herz

Mann ohne Herz (Camilla Grebe, Asa Träff)

Von: Poldi
28.07.2015

In einem ungewöhnlich warmen Stockholmer Sommer tritt Psychologin Siri Bergmann eine neue Stelle bei der Polizei an, sie soll hier Täterprofile erstellen. Gleich ihr erster Fall hat es in sich, denn es werden gut situierten, homosexuellen Männern die Herzen aus dem Leib geschnitten, um sie später in einer hübschen Silberschale zu präsentieren. Haben die Taten tatsächlich einen homophoben Hintergrund? Camilla Gräbe und Asa Träff setzen mit „Mann ohne Herz“ ihre Buchreihe um Siri Bergmann fort, wobei es die neue Arbeitsstelle und damit die neue Ausgangssituation es ermöglicht, auch neuen Lesern den Einstieg zu finden, viele Hintergründe werden hier noch einmal erklärt. Dennoch wird auch das Privatleben der Psychologin hier weiter erzählt, die zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln sich dabei weiter, sodass auch Fans der Reihe neuer Soff geboten wird. Doch im Mittelpunkt steht natürlich der Kriminalfall um die grausam getöteten homosexuellen Männer, der gerade zu Anfang sehr spannend gerät. Die sehr gut inszenierten Morde machen Lust auf das weitere Geschehen, doch der Mittelteil kann den Spannungsbogen nicht so recht erhalten, hier flacht die Geschichte trotz eingängig geschilderter Charaktere deutlich ab. Man hat das Gefühl, ein wenig auf der Stelle zu treten und nicht recht voranzukommen. Freilich ändert sich dies im letzten Drittel wieder, hier überschlagen sich die Ereignisse, geschickt platzierte Winkelzüge und einige gelungene Überraschungen sorgen für einen sehr flüssigen Verlauf. Zudem ist bis zum Ende offen, wer der Täter ist, auch wenn mehrere mögliche Motive im Raum stehen. Der Hintergrund ist sehr gut erdacht und schlüsselt das bisherige Geschehen sinnvoll auf, lässt einiges noch einmal im anderen Licht erscheinen und bleibt nachhaltig im Gedächtnis haften. Sehr gut eingebaut sind die psychologischen Elemente, die immer wieder einen wesentlichen Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung der Handlung sind und so noch mehr in den Fokus gerückt werden als in anderen, ähnlich gestrickten Werken. „Mann ohne Herz“ kann schnell fesseln und bietet einen sehr gelungenen Start in die Handlung. Der Mittelteil kann die dadurch geschürten hohen Erwartungen nicht ganz halten, präsentiert aber durch Perspektivwechsel und interessante Charaktere einen kurzweiligen, wenn auch nicht sonderlich spannenden Verlauf. Das Ende ist dann wieder fesselnd und packend geschildert, wobei die psychologische Seite sehr gekonnt eingebaut ist.

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