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Rezension zu
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen

Ein phantastischer Roman mit historischen Akzenten

Von: eschenbuch
02.02.2023

Inhalt: Einsam, irgendwo an der amerikanischen Küste, lebt eine Frau, von der gesagt wird, sie sei eine Meerjungfrau. Auch dem Schausteller P. T. Barnum kommt dieses Gerücht zu Ohren – und er setzt sich in den Kopf, die Frau für sein Kuriositätenkabinett zu gewinnen. Die Frau hadert mit sich, doch da sie die Welt sehen möchte und dafür Geld benötigt, stimmt sie letztlich zu. Noch ist ihr nicht bewusst, worauf sie sich wirklich eingelassen hat… Persönliche Meinung: „Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen“ ist ein phantastischer Roman von Christina Henry. Es handelt sich um den fünften Band der „Die Dunklen Chroniken“-Reihe, in der Märchen und Klassiker der Weltliteratur neu interpretiert werden. Die Handlung des Meerjungfrau-Bandes ist in sich abgeschlossen und lässt sich unabhängig von den anderen Bänden der Reihe lesen. Erzählt wird „Die Chroniken der Meerjungfrau“ aus verschiedenen personalen Perspektiven. Die beiden Hauptperspektiven sind Amelia, die Meerjungfrau, und Levi Lyman, der Anwalt von P. T. Barnum. Daneben wird in bestimmten Abständen die Perspektive von P. T. Barnum eingenommen. Eine große Stärke des Romans ist die Darstellung der Gefühlswelt und der inneren Konflikte der Protagonisten. Dies gilt besonders für Amelia, die mit einer doppelten Belastung umgehen muss. Einerseits hat sie mit den zeitgenössischen Rollenerwartungen zu kämpfen: Amelia ist selbstbestimmt und will nicht vor den Männern buckeln, was häufig zu Konflikten insbesondere mit Barnum führt. Andererseits belastet sie, dass sie (vor dem Hintergrund ihrer Identität als Meerjungfrau) kaum als denkendes und fühlendes Individuum wertgeschätzt wird: Während die einen in ihr ein Tier sehen, das man schamlos begaffen kann, glauben andere in ihr ein Monster zu erkennen. Die wenigsten versuchen, in ihr Innerstes zu sehen. Diese inneren Konflikte Amelias werden eindrücklich, authentisch und lebendig dargestellt. Die Handlung des Romans ist eher ereignisarm. Nach Amelias Zusage bei Barnum passiert vergleichsweise wenig und es gibt kaum wirkliche Höhepunkte. Eine sich anbahnende Liebesgeschichte und die letzten 100 Seiten des Romans reißen da spannungstechnisch noch etwas heraus, allerdings plätschert die Handlung meist eher vor sich hin. Der Schreibstil von Christina Henry ist anschaulich und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Die Chroniken der Meerjungfrau“ ein phantastischer Roman mit historischen Akzenten. Wer gerne Romane mit eindrücklichen Introspektionen in die Gefühlswelt der Protagonisten liest, ist hier richtig aufgehoben; wer eher action- und wendungsreiche Handlungen mag eher nicht.

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