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Rezension zu
Der Morgenstern

düstere, spannende, anregende und unterhaltsame Lektüre voller Bezüge zu aktuellen Krisen

Von: floskel
16.01.2023

Gleich vorweg: Ich bin eine große Liebhaberin von Knausgårds sechsbändigem autobiografischen Projekt. Wie es nun weitergehen würde mit dieser Liebe, war mir bis zuletzt nicht ganz klar, denn in seinem neuen – ebenfalls mehrbändigen – Romanprojekt geht es fantastisch und dystopisch zu (eigentlich so gar nicht mein Fall). Den ersten Teil dieser Reihe bildet „Der Morgenstern“, der von einem neu am Himmel erscheinenden Riesenstern handelt, der eine ganze Menge an kuriosen Begebenheiten mit sich bringt: Zunächst noch realistisch wird der Alltag von neun sehr unterschiedlichen Personen erzählt, der zunehmend aus den Fugen gerät. Wie auch in seinen Vorgängerwerken stellt Knausgård hierbei die großen Fragen nach Tod, Glauben, Sinn und Wissen – in der typischen knausgård‘schen Art: äußerst ausführlich und gespickt mit vielen essayistischen Exkursen in Theologie und Philosophie. Deshalb ist es vermutlich nicht verwunderlich, dass meine ersten beiden Anläufe „Der Morgenstern“ zu lesen, im Sande verlaufen sind: Das Buch ist im April des Vorjahres erschienen und zu dieser Zeit war es mir einfach nicht möglich, mich darauf einzulassen… Nun, beim dritten Anlauf, hat es endlich geklappt! Und ich bleibe dabei, so fantastisches/dystopisches Zeug ist so gar nicht meins EIGENTLICH… Denn ja, überraschenderweise habe ich „Der Morgenstern“ äußerst gern gelesen. Die verschiedenen Elemente und Bausteine haben sich für mich stimmig zusammengefügt. Wie auch sonst bei Knausgårds Büchern, brauchte es dazu aber ein nicht gerade kleines Maß an Konzentrationsfähigkeit und vor allem Muße. Wer dies aber aufbringen kann und will, wird meiner Meinung nach reich belohnt: mit einer düsteren, spannenden, anregenden und unterhaltsamen Lektüre voller Bezüge zu aktuellen Krisen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den zweiten Teil, der in einem Monat erscheint.

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