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Rezension zu
Zur See

Eine balladenartige Familiengeschichte am Rande der Nordsee

Von: Frederike Köhl für denkbar.net
30.12.2022

Dieses Buch ist etwas Besonderes. Schon das erste Kapitel geht tief unter die Haut mit seiner sprachlichen Schönheit. Es liest sich fast wie ein Gedicht und lässt die Fantasie das raue Inselleben in der Nordsee zeichnen. Fast schmeckt man das Salzwasser auf den Lippen, man spürt den launischen Wind in den Haaren und schmunzelt über die Wellnesstouristen. Dörte Hansen beschreibt in ihrem dritten Roman Zur See das Leben der Familie Sander. Der Vater, der als Ornithologe auf einer einsamen Vogelinsel lebt, hat die Familie vor Jahren verlassen. Die drei Kinder, die aus der zerbrochenen Ehe hervorgegangen sind, sind mittlerweile erwachsen und kämpfen alle mit ihren eigenen Dämonen. Anhand dieser Inselfamilie öffnet Hansen viele weitere gesellschaftliche Themenfelder. Der zunehmende Zerfall des ursprünglichen Insellebens geht einher mit immer mehr Touristen, die zur schnellen Erholung auf die Inseln reisen. Verklärt und blauäugig romantisieren sie alles und tapern mit wenig Bedacht durch die Vorgärten der Insulaner, die wenig davon preisgeben, was sich wirklich hinter den Fassaden abspielt. Hier wird von Veränderung erzählt, von dem Zerfall der Seefahrt und einer Insel, die sich daraufhin mit Dienstleistung über Wasser halten muss. Dass das für alteingesessene Nordfriesen nicht immer leicht ist, bedarf wohl kaum einer Erklärung.

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