Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Katze, die von Büchern träumte

Eine Liebeserklärung an die Literatur

Von: Britta Buchlingreport
09.12.2022

Vor kurzem bin ich über das Wort „Vellichor“ gestolpert. Also eigentlich gibt es dieses Wort offiziell gar nicht. Denn es ist eine Erfindung von John Koenig, der ein neues Wörterbuch aufgesetzt hat: „The Dictionary of Obscure Sorrows“. Eines davon ist Vellichor – die seltsame Wehmut, die von Antiquariaten ausgeht, die irgendwie vom Lauf der Zeit durchdrungen sind. Und dieses Wort passt perfekt zum neuen Roman „Die Katze, die von Büchern träumte“ von Sosuke Natsukawa. Darin schildert Natsukawa die Geschichte vom eigenbrötlerischen Rintaro Natsuki. Der Junge wuchs bei seinem Großvater auf. Als dieser plötzlich verstirbt, erbt Rintaro dessen Buchhandlung. Die Tante, die nun Rintaros nächste Verwandte ist, will, dass die Buchhandlung verkauft wird. Aber so recht trennen kann sich Rintaro nicht. Das Antiquariat war die Leidenschaft seines Großvaters. Die Regale strotzen vor Schmuckausgaben und klassischer Literatur. Und auch der Junge liebt Bücher über alles. Gerade nach dem Tod des Großvaters bietet sie ihm Schutz und Geborgenheit. So zieht sich Rintaro immer mehr in den Buchladen zurück und geht auch nicht mehr zur Schule. Bis plötzlich eine sprechende Katze im Laden vor ihm steht und ihn auffordert, mit ihm die Bücher zu retten! So begibt sich Rintaro mit der Katze auf mehrere Abenteuer im Bücherlabyrinth. Sosuke Natsukawa und die Philisophie über das Bücher lesen „Bücher besitzen eine besondere Macht. Wenn du sie liest, wirst du immer einen Freund zur Seite haben“ Sosuke Natsukawa: Die Katze, die von Büchern träumte Wer eine actionreiche Handlung erwartete, in der fiktive Monster besiegt werden müssen o.ä., der liegt falsch. Stattdessen ist die Geschichte sehr philosophisch und sehr feingeistig von Sosuke Natsukawa geschrieben. Auf seinen Abenteuern trifft Rintaro auf verschiedene Personen und führt mit ihnen Gespräche über Literatur. Zum Beispiel ist da ein Herr, der Bücher hortet und sammelt. Aber sie eigentlich gar nicht mehr liest. „Jedes Buch hat eine Seele […] Doch Bücher im ungenutzten Zustand sind nichts weiter als ein Bündel Papier. Selbst Meisterwerke von ungeheurer Macht, wundervoll erzählte Geschichten bleiben stumm, wenn die Bücher nicht aufgeschlagen und gelesen werden. Aber sobald man sie wertschätzt und ihnen Aufmerksamkeit schenkt, werden sie beseelt und besitzen gewissermaßen ein Herz“ Sosuke Natsukawa: Die Katze, die von Büchern träumte Wundervolle Geschichte über die Liebe zum Lesen Der Roman von Sosuke Natsukawa hat mich wirklich sehr überrascht. Eigentlich hatte ich bei dem Titel, den knapp 200 Seiten und – wirklich wunderschönen – Design und Cover eine eher locker-leichte Geschichte erwartet. Was stattdessen kam, war um so vieles tiefgründiger als angenommen. Die Handlung bietet viele wundervolle Weisheiten, die einen zum Nachdenken über das Lesen, die Liebe zur Literatur, aber auch zur Schnelllebigkeit der Bücher heutzutage anregen. Gerade passend für die Bookstagram und Buchblogger-Bubble wird hier darüber philosophiert, wie bei manchen das Wichtigste beim Lesen in Vergessenheit gerät: nämlich der Spaß und die Leidenschaft! Es geht nicht darum, wer am meisten gelesen hat und wie viele Bücher daheim im Schrank – wohl auch noch ungelesen – stehen. Vielmehr sollen die Bücher uns berühren und beeinflussen. Wir sollen sie genießen und nicht konsumieren. Statt Action und ausführlichen Beschreibungen gibt es bei Sosuke Natsukawa eher Gespräche über Bücher und Literatur. Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch ist daher, dass es gerne hätte länger sein dürfen. Ich hätte mich gefreut, mehr in diese Welt der Bücherlabyrinthe einzutauchen. Dann wären die philosophischen Idee vielleicht auch nicht ganz so „in your face“ gewesen und hätten sich super in die intensiveren Beschreibungen drum herum eingefügt. Dennoch ist dieser kurze Roman wirklich eine wundervolle, tiefsinnige Liebeserklärung an die Welt der Bücher und der Phantasie. Die tolle Gestaltung des Covers und der Umschlagseiten unterstreichen den Inhalt auch noch einmal optisch. So ist dieses Buch auch ein tolles Geschenk zu Weihnachten!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.