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Rezension zu
Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut

Ein Retelling der besonderen Art

Von: Sophia's Bookplanet
08.12.2022

C.E. Bernard habe ich nicht nur als Autorin kennengelernt, die sich federleicht fantastische Welten aus den Fingern saugt, sondern in ihnen auch Charaktere zum Leben erweckt, die unsere Herzen schneller schlagen lassen. Mit Rea habe ich vier Bände und einige revolutionäre Kämpfe beschritten. Auch mit ihrer Wayfarer-Reihe habe ich bereits öfters geliebäugelt. Doch für dieses neue Werk aus ihrer Feder hat sie sich nicht alles neu erdacht. Sowohl die Charaktere, als auch das Setting haben ihren Ursprung in den Märchen Hans Christian Andersens. Als Fan von Märchen und Retellings, aber zugleich als Person, die nicht allzu im Detail vertraut war mit seiner Schneekönigin, war ich ungemein gespannt auf diese Neuerscheinung. Und ich wurde auf mehreren Ebenen überrascht.   Die Geschichte entführt uns in ein historisches, kaltes Setting, doch die Charaktere sind uns unmittelbar nahe. Unsere Protagonistin Gerda ist voller Liebe und Glaube. Sie würde für ihren Sohn alles tun – und wird es auch. Zugleich glaubt sie auf wundervolle, rührende Weise an die Geschichten, die sie aus Kindertagen kennt. Jedes Jahr zum Mitwinter singt sie das Lied der Schneekönigin, um diese zu ehren und ihr für das Gefrieren des Fjords zu danken. Nur in diesem Winter ermöglicht es das Eis ihr und ihren Untergebenen nicht, alle Rohstoffe mit dem Festland auszutauschen. Ist ihr Glaube nicht mehr stark genug? Können sie wirklich abgeschieden von allen Menschen in ihrer Burg überleben? Als auch noch ihr Sohn Urik dringend medizinische Hilfe benötigt, bricht Gerda zu der einzigen Person auf, die den Weg zum Festland für sie bereiten kann. Auf ihren Weg begegnet Gerda fantastischen Wesen und erlebt magische Begebenheiten. Je weiter sie in den Norden kommt, desto märchenhafter werden die Ereignisse, desto metaphorischer die Herausforderungen, denen sie sich stellen muss. Doch hinter all dem Zauber verbirgt die Autorin zahlreiche, rührende Wahrheiten und ganz persönliche Kämpfe. C.E. Bernard gelingt es sicher nicht nur zu meinem Gefallen, diese fantasievolle Erzählung mit unseren modernen Problemen zu verknüpfen und damit ein sozialkritisches, doch zugleich unterhaltsames, packendes und rührendes Buch zu schreiben. Zudem überrascht sie, indem sie uns nicht das Ende schenkt, welches wir erhoffen, sondern unsere Erwartungen an dieses Retelling geschickt über den Haufen wirft. Damit schafft sie ein originelles, mitreißendes Leseerlebnis, das von einer anderen Zeit erzählt und doch nicht passender für unsere aktuellen Umstände sein könnte.   Fazit Feministisch und aufgeweckt webt C.E. Bernard in Hans Christian Andersons bekanntes Märchen sozialkritische, neue fantastische und rührende Elemente ein. Fans des Märchens, aber auch Menschen, die dieses nur oberflächlich kennen, schenkt sie dabei ein mitreißendes, emotionales und zum Nachdenken anregendes Leseerlebnis, welches historisches Setting und gegenwärtige Probleme geschickt ausbalanciert.

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