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Rezension zu
Weißer Rabe

Vorsicht vor den „weißen Raben“! Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Von: AUSGEbuchT - Petra Molitor
10.11.2022

Das Buch/Der Autor: „Weißer Rabe“ ist der fünfte Roman des flämischen Autors Bram Dehouck. Er erschien im August 2022 im btb-Verlag, für die (wie ich finde sehr gute) Übersetzung war Stefanie Schäfer zuständig. Das Taschenbuch hat 304 Seiten und kostet 11,00 Euro. Das ebenfalls erhältliche E-Book steht für 9,99 Euro auf allen gängigen Plattformen zum Download bereit. Bram Dehouck, geboren 1978 in Poperinge/Belgien, war lange für Öffentlichkeitsarbeit im Sozialbereich verantwortlich. Sein erster Roman wurde mit dem Schaduwprijs, dem Preis für das beste niederländische Debüt, und dem Gouden Strop, dem wichtigsten niederländischen Krimipreis, ausgezeichnet. Sein Kriminalroman „Ein Sommer ohne Schlaf“ wurde ebenfalls mit dem Gouden Strop ausgezeichnet und verfilmt. Wie es aussieht: Ich finde das Cover ganz o.k., aber mehr auch leider nicht. Rein von der Optik hätte mich das Buch wahrscheinlich nicht angesprochen. Das hätte man kreativer gestalten können! Um was es geht (Klappentext des Verlages): Manipulation, Intrigen, Verleumdung - kommt Nick Farkas mit allem durch, sogar mit einem Mord? Nick Farkas ist ein Mann, der angenehm auffällt. Er hat Charme, Stil, Charisma. Sein Lebenslauf ist eine Liste von Erfolgen. Er ist ein weißer Rabe – so nennen ihn zumindest seine Vorgesetzten. Andere, die mit ihm zusammenarbeiten, zum Beispiel Stefanie Bartsoen in der Marketingabteilung, erzählen eine andere Geschichte. Über Manipulation und Einschüchterung, Intrigen und Verleumdung. Über grenzenlose Selbstüberschätzung. Kommt Hochmut nicht vor dem Fall? Nein, Nick Farkas fällt nicht; wenn es eng wird, spreizt er die Flügel und fängt woanders von vorne an. Doch diesmal ist er womöglich zu weit gegangen… Wie es mir gefallen hat: Der Autor Bram Dehouck war mir vor dieser Lektüre nicht bekannt. Ich bin froh, dass sich das geändert hat, denn sein Schreibstil traf bei mir voll ins Schwarze. Ich habe das – für meine Verhältnisse – recht dünne Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen, was definitiv ein gutes Zeichen war. Dehouck schreibt absolut fesselnd und hält meisterhaft von Anfang bis Ende einen unglaublich hohen Spannungsbogen. Seine schriftstellerische Sicht auf ein nicht ganz neues Thema hat mich schwer begeistert. Die Geschichte des „weißen Raben“ Nick Farkas hat bei mir auch nach dem Lesen noch nachgewirkt. Ich frage mich nach wie vor, wie ich mit einer Situation, in die Stefanie gerät, umgehen würde. Teilweise fand ich sie einfach zu duckmäuserisch, zu wenig kämpferisch, nicht wirklich sympathisch… auf der anderen Seite hatte sie auch kaum eine Chance, sich ernsthaft zu wehren. Hier bin ich nach wie vor ziemlich traurig und entsetzt, dass ihr langjähriger Chef sich ihr gegenüber nicht anders verhält. Menschen wie Nick kennt glaube ich jeder. Mobbing und daraus resultierende psychische Erkrankungen sind zwar mittlerweile mehr in den Focus gerückt, werden aber nach wie vor auch gerne von den Verantwortlichen belächelt und kleingeredet. Stefanie versucht wenigstens, sich Gehör zu verschaffen, dazu haben viele andere Menschen gar nicht die Kraft und den Mut. Wie oft habe ich beim Lesen innerlich den Kopf geschüttelt, die Faust geballt oder laut losgeschrien, wenn Nick seine Intrigen (sehr geschickt übrigens!) gesponnen hat. Clever gemacht und absolut skrupellos. Bram Dehouck ist auf jeden Fall ein überaus spannender Psychothriller gelungen, der seine Bezeichnung wirklich verdient. Für mich ist „Weißer Rabe“ ein absolut lesenswertes Buch, das von mir selbstverständlich volle fünf von fünf Sternen erhält. Ich werde jetzt mit „Der Psychopath“ von ihm weitermachen!

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