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Rezension zu
Dunkelheit

Liebeserklärung an die Dunkelheit

Von: Maike
05.11.2022

Ich selbst finde die Dunkelheit sehr faszinierend und so war ich ganz glücklich, dieses Buch von Sigri Sandberg zu entdecken. Viele verbinden mit der Dunkelheit eher negative Dinge: Wir haben oft Angst im Dunkeln, sprechen von „dunklen Stunden“, „dunkler Vergangenheit“ oder wir „tappen im Dunkeln“. Haben wir den vergangenen Sommer über kaum was davon gespürt, weil wir sie fast komplett verschlafen haben, ist sie jetzt wieder sehr präsent. Die norwegische Journalistin und Autorin Sigri Sandberg hat ihr nun ein Buch gewidmet, das ich mir als Rezensionsexemplar habe zusenden lassen. Darin erzählt sie, wie sie im Winter eine Woche alleine in die norwegischen Berge fährt und sich dort in einer einfachen Hütte intensiv mit der Dunkelheit beschäftigt. Ich fand das unglaublich beeindruckend, was sie alles über die Dunkelheit herausfindet und zusammenträgt. Sie beschreibt eindrücklich ihre fünf Tage in der Hütte mit Schnee und Sturm sowie ihr Erleben. Dieses ist besonders intensiv, da sie eigentlich Angst vor der Dunkelheit hat. Dabei beschreibt sie aber vor allem auch, was Dunkelheit eigentlich ist und wie wichtig sie auch für uns Menschen ist. Es geht um den Gewinn, den die Elektrizität und die künstliche Beleuchtung damals schafften. Diese mündet aber mittlerweile in einer Lichtverschmutzung, die dazu führt, dass die meisten von uns kaum noch Sterne, geschweige denn die Milchstraße sehen können. Es geht um Schlaf, Polarlichter, Stille und Sterne sowie um die Feiertage in der dunklen Jahreszeit. Immer wieder flechtet sie spannende Textpassagen aus den Erzählungen von Christiane Ritter ein, einer Frau, die 1934 ihrem Mann in eine einsame Hütte in Spitzbergen folgte und dort den Polarwinter verbrachte. Beim Lesen des Buches hätte ich so gerne mit der Autorin getauscht und mich für ein paar Tage in der abgelegenen Hütte eingenistet, um dort am Fenster zu liegen und den leuchtenden Sternenhimmel beobachten zu können. Auch wenn ich erst mal hier in Deutschland bleibe, hat mir das Buch doch eines deutlich gemacht: Dass die Dunkelheit Teil unserer menschlichen Natur ist und dass es sich lohnt, sich mit ihr zu beschäftigen. Ein tolles Buch, das mich ganz eingenommen hat.

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