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Rezension zu
Die Kunst des Verschwindens

Ob Thriller oder Roman - Melanie Raabe kanns einfach

Von: books.books.travel
03.11.2022

"Ich weiß, dass wir überlebten, und ich weiß, wie wir überlebten, aber ich weiß nicht warum." Ich liebe ihre Thriller. Ich liebe diesen Roman. Und noch viel mehr liebe ich es, DASS sie ihn geschrieben hat, denn ich glaube, es erfordert Mut, aus einem Erfolgsrezept auszubrechen und auf das Cover neben den Namen #MelanieRaabe nicht mehr #Thriller, sondern #Roman aufzudrucken. Und doch hat sie genau das getan, was sich im Vorgänger #DieWälder schon ankündigte. So postete sie kürzlich: "Ich suchte es jahrelang, dieses eine Buch. [...] Ich suchte einen Roman, der all die Dinge vereint, die mich - seltsam und widersprüchlich, wie ich bin - anziehen: das Literarische, Spannung, Magie ... Und ich fand ihn nicht, nicht wirklich." Und dann schrieb die tolle @melraabe #DieKunstDesVerschwindens einfach selbst. Sie suchte das Literarische, Spannung und Magie? Bullseye, denn eine bessere Zusammenfassung gibt es nicht; ergänzen würde ich allerdings noch: Haltung. Denn völlig ohne das in den Vordergrund zu rücken, sondern ganz selbstverständlich (wie es ja auch sein sollte, aber leider viel zu selten ist), setzt die Autorin beispielsweise ihren 'Cast' sehr divers zusammen (es gibt nicht nur DAS EINE obligatorische homosexuelle Pärchen im Freundeskreis, oder die eine PoC als Nebenfigur), kritisiert Gewalt gegenüber Frauen sowie rassistisch motivierte Polizeigewalt. Doch auch wenn ich das hier hervorhebe, steht es wie gesagt nicht im Vordergrund; viel deutlicher wird, wie wunderbar die Autorin die Gefühlswelt der Hauptfiguren beschreibt. So kommt man den Protagonistinnen Nico und Ellen als Leser*in sehr nahe, ohne dass sie jedoch ein offenes Buch sind. "Sogwirkung" ist vielleicht ein abgedroschener Begriff, aber selten passt es besser als hier: Die erste Hälfte, in der sich die beiden Frauen begegnen und kennenlernen, ihre Gemeinsamkeiten entdecken, beginnt relativ ruhig, und doch verliebt man sich Seite für Seite mehr in die Geschichte der beiden. Spätestens ab der Mitte des Romans nimmt dann auch die Handlung rapide Fahrt auf und es droht akuter Schlafmangel aus "nur noch ein Kapitel... und noch eins..."-Gründen. Stellenweise hat mich der Vibe an Katharina Hartwell - 'Der Dieb in der Nacht' erinnert. Keine Frage, für mich ist Melanie Raabe eine Autorin, die man gelesen haben muss und Die Kunst des Verschwindens ein Werk, das man nicht verpassen sollte. Zu der ein oder anderen Stelle hätte ich übrigens Redebedarf, falls hierjemand das Buch schon gelesen hat.

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