Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Penelope und die zwölf Mägde

Penelope erzählt ihre Geschichte

Von: birdies_buecherwelt
13.10.2022

Die Sage der "Odyssee", dürfte vielen ein Begriff sein: Der Held Odysseus, der sich nach dem Ende des trojanischen Krieges auf einer zehn Jahre andauernden Irrfahrt nach Hause befand. Hier geht es aber nicht um Odysseus, jedenfalls nicht hauptsächlich. Margaret Atwood hat sich mit Penelopes Sicht der Dinge beschäftigt. Wie könnte es aus Sicht der Frau gewesen sein von der es heißt, sie hätte jahrelang treu auf ihren Ehemann gewartet und sich vehement gegen die Freier gewehrt, die um ihre Hand angehalten haben? Nun, das Ergebnis ist zugeben anders, als ich erwartet habe, positiv anders! Penelope selbst schaut rückblickend auf die Ereignisse. Zum Zeitpunkt ihres Berichts ist sie bereits tot und nur noch ein Schatten im Hades. Sie schildert ihn aus heutiger Sicht, was man an vielen Details wie beispielsweise der Wortwahl erkennen kann. Sie nutzt sehr moderne Ausdrücke, ich möchte fast sagen, den Slang des 21. Jahrunderts. Im Mittelpunkt der Erzählung steht das Schicksal von zwölf Mädgen, von Sklavinnen, die nach der Rückkehr des Odysseus auf dessen Geheiß hin starben. Wieso Penelope sich deswegen schuldig fühlt und was noch alles geschehen ist, verrät nicht nur sie selbst. Auch die Mädge kommen zu Wort und das auf besondere Art und Weise, nämlich durch einen Chor. So modern Margaret Atwood diesen Roman auch geschrieben hat, dieses Element, das bereits die alten Griechen bei Theateraufführungen verwendeten, schafft eine Brücke zwischen moderner Erzählung und antiker Tragödie. Schade ist eigentlich nur, dass dieses beeindruckende Werk nicht schon früher übersetzt wurde. Margaret Atwood hat diesen Roman bereits im Jahr 2005 geschrieben.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.