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Rezension zu
Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut

Eine neue wunderbare Adaption der Eiskönigin – zeitgleich die Macht die Frauen ausüben können!

Von: Rajets Fantastische Leseseite
11.10.2022

Der Schreibstil ist einfach nur zauberhaft, der Autorin gelingt es mit Worten und bildgewaltig die wilde Schönheit und Urgewalt der Natur inklusive ihrer Einsamkeit einzufangen. Vor unseren Augen entstehen Wälder, klare Luft, Tiere, die dort ihre Heimat haben und ein ausgewöhnlicher Menschenschlag. Und das eingewebt in die Magie des Märchens um die Eiskönigin. Das Cover in Türkis (Hintergrund) und Schwarz die Umrisse der Königin, Eissplitter und Vögel am Himmel, wirkt relativ einfach aber im Zusammenspiel mit der Schrift (ist glänzend hinterlegt) und den restlichen Stil passt es wunderbar zum Roman. Der Klappentext macht neugierig auf eine etwas andere Märchenadaption, anders als das Original aber faszinierend. Fazit: Greta und Ida sind Schwestern, nach dem Tod ihrer Eltern wird Greta die Herrin der Burg und ist somit für alle Menschen auf der Burg verantwortlich. Schützt, führt und trifft mit gütiger Hand alle Entscheidungen, die anstehen. Nur im Winter können die Einwohner über eine Eisstraße ihr Exil verlassen um in der nahen (doch so weiten über die See) entfernten Stadt ziehen und die nötigen Güter erwerben oder tauschen (Handel treiben). Doch schon seit Jahren wird das Eis immer dünner und die Zeit, um das Meer zu überqueren immer kürzer. Als Gretas Sohn Unik im Eis einbricht und schwer erkrankt, muss sie einen Weg in die Stadt finden. Gretas einzige Möglichkeit: Die Schneekönigin um Hilfe anflehen, damit sie den Fjord gefrieren lässt. Doch zwischen Greta und der Königin liegt ein beschwerlicher Weg und drei Aufgaben, die sie lösen muss. Ich bin immer noch Fan von Märchen und ihren Adaptionen (es gibt immer wieder neue wunderbare und ich kann schwer nein sagen), ich glaube dafür gibt es kein festes Alter. Jeder ist in einer Kindheit mit Märchen verschiedener Art aufgewachsen und liebt(e) diese heiß und innig. Damit hat sich für jeden einzelnen eine persönliche Märchenwelt geprägt. Die Schneekönigin begegnet uns verschieden: als böse Königin / Hexe und auch gütig durften wir sie schon kennenlernen aber in dieser Adaption lernen wir glaube ich noch eine dritte Seite von ihr kennen. Lasst euch überraschen. Über den einzigartigen Schreibstil habe ich euch schon oben geschrieben. Was mich aber auch fasziniert hat das ist wie die Menschen dort im Einklang mit der Natur leben, sie scheinen in sich selbst zu ruhen und zufrieden zu sein. Wir suchen die in unserer schnellen Welt meist vergeblich. Und sie scheinen eine natürliche normale Verbindung zum Übernatürlichen zu haben: den Waldgeistern, wie wir einige im Laufe der Handlung kennenlernen dürfen und haben dadurch eine gesunde Einstellung zur Natur sowie deren Bedürfnisse. Was den meisten völlig fremd ist heutzutage. Wie meist in einem Märchen muss die Hauptprotagonistin Gerda zur Heldin werden, Aufgaben bestehen, um an ihr Ziel zur Eiskönigin zu gelangen. Diese soll den Fjord wieder zu frieren und eine Überquerung zum Festland möglich zu machen. Denn nur dort kommen sie an die Medikamente und die Rettung ihres Sohnes. In dieser Adaption wird es aber immer mehr für Greta zu einer Reise zu sich selbst – wie einige mit Sicherheit wissen die schwierigste Prüfung überhaupt die man bestehen muss. Hier ist der Weg auch oft das Ziel – und Ende birgt sie so manche Überraschung für einen – so auch in diesem Fall. Einfühlsam werden wir mit auf diese Reise genommen, spüren die eiserne Disziplin und den starken Willen von Greta, Aufgeben ist für sie keine Option wie für die meisten Mütter, wenn es um ihr Kind(er) geht. Diese Liebe steht absolut im Vordergrund der Handlung aber auch die Beziehung zu Kai ihrem Ehemann wird auf den Prüfstand gestellt. Und ein sehr spannendes aufwühlendes und zum Teil auch brutales Abenteuer erwartet uns im Laufe der Handlung. Aber für mich als aufmerksame Leserin gab es noch ein paar Punkte: das Schwinden des Eis (auch eine kleine Anspielung auf unsere heutige Klimapolitik und ihre Folgen) denn auch in dem ein bisschen in der Zeit zurückliegenden Setting werden die ersten Grundsteine gelegt um unser Klima zu Verändern. Dann die Lebensweise in der Stadt: das Männer arbeiten und Frauen den Haushalt machen müssen und die Kinder erziehen – eine Lebensweise, die noch immer in unseren Köpfen rumgeistert und schwer zu ändern ist (Gleichstellung heißt hier das Zauberwörtchen). Und die wirklich auffällige Anzahl an weiblichen Protagonisten: auf der Burg, bei den Waldgeistern, auf der Reise – es spielen viele Frauen eine Rolle, aber Männer scheinen mehr oder weniger Randfiguren zu sein. Überraschend. Es zeigt uns aber auch eine Frau, die mächtig ist und bereit ist den Preis für die Macht zu zahlen auch wenn ihr das nicht von Anfang an klar ist. Für mich eine gelungene neu interpretierte Märchenadaption, die Bezüge zum Ur-Märchen von Hans Christina Anders hat aber auch viel Neues und Überraschendes. Gut wurden auch die Bezüge zu skandinavischen Mythen Welt und magische Momente eingebaut. Ich war sehr angenehm überrascht und spreche eine klare Leseempfehlung für diese Märchenadaption aus, klar, dass es dafür nur 🦉🦉🦉🦉🦉geben kann.

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