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Rezension zu
Penelope und die zwölf Mägde

Penelopes Geschichte

Von: Bearnerdette
09.10.2022

(Rezensionsexemplar) Margaret Atwoods "Penelope und die Zwölf Mägde", in Deutschland jetzt neu erschienen im Wunderraumverlag, erschien erstmals 2005 auf englisch als Teil der Canongate Myth Reihe, in der Autoren alte Sagen neu verpackten. Penelope und die zwölf Mägde erzählt Homers Odyssee sowohl aus Perspektive von Odysseus wartender Frau Penelope als auch aus Perpektive ihrer zwölf Mägde, die von Odysseus erhängt wurden, weil sie in seiner Abwesenheit mit Penelopes Freiern schliefen. Atwood spielt mit Form und Inhalt, lässt beispielsweise den Chor der Mägde ganz in Tradition des Chors eines griechischen Dramas zu Wort kommen. Sie spielt auch mit der Geschichte an sich, lässt uns als Leser entscheiden ob wir eher der Version der Mädge glauben oder der Penelopes, oder gar der Urversion der Odyssee, auf die Bezug genommen wird. Sind die Mägde nur Spielbälle der Herrin von Ithaka oder haben sie eignennützig gehandelt? Ist Penelope wirklich die treue Ehefrau, oder hat sie sich in Odysseus Abwesenheit Freiheiten herausgenommen, die ihr wohl damals nicht zustanden. Der Roman stellt Fragen nach Schuld und Unschlud, Eigen- und Fremdverantwortung und zeigt einmal mehr wie die Geschichte den Frauen oft böse mitgespielt hat. Das Buch liest sich wunderbar flüssig, die Vielfalt an Form und Perspektive macht die Lektüre so abwechslungsreich, dass keine Langeweile aufkommt. Grosse Empfehlung für "Penelope und die zwölf Mägde", insbesondere für Fans alter Mythen und Sagen.

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