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Rezension zu
Lehne deine Einsamkeit sanft an meine

Sehr beeindruckendes Debüt über die Einsamkeit

Von: Sarah
04.10.2022

Ein Buch, bei welchem mir vor allem das Cover ins Auge gesprungen ist und an das ich tatsächlich absolut unvoreingenommen heran gegangen bin, da ich im Vorfeld keine Rezi dazu gelesen habe. Umso begeisterter war ich von der Tiefe die es enthält. - Rakel ist als Kind nach Norwegen eingewandert und fühlt sich immer ein wenig fehl am Platz. Kontakte zu anderen knüpft sie nicht und verbringt die Zeit am liebsten mit ihrem Papa. Sie studiert Mathematik und verliebt sich in ihren Professor, der sehr große Stücke auf sie hält, aber auch von sich selbst sagt, dass er ein Mistkerl ist. Ihr ganzen Leben ist geprägt von der Liebe zu Mathematik, Literatur, klassischer Musik und unerreichbaren Männern, sowie durch ein tiefes Gefühl von Einsamkeit und Krankheit. - Wie bereits eingangs erwähnt, hat mich eine Begeisterung beim Lesen erfasst, die schwer in Worte zu fassen ist. Der ruhige Schreibstil gefällt mir total gut und die Melancholie die aus den Zeilen spricht ist förmlich greifbar. Für die Autorin Klara Hveberg ist dieser Roman eher eine Einsamkeitsgeschichte als eine Liebesgeschichte und dieser Meinung kann ich mich ganz klar anschließen. Ich habe bisher kein Buch gelesen in dem das Thema Einsamkeit so facettenreich verarbeitet wurde. Das die Autorin selbst Mathematikerin ist und dies auch liebt, wird in jeder Zeile spürbar. Es wird nicht nur auf die faszinierende Logik von Mathematik, sondern auch auf die Schönheit derer eingegangen. Ebenso spielt Literatur und klassische Musik eine große Rolle, was mir sehr gut gefallen hat. Die Protagonistin Rakel ist ein sehr liebenswerter Mensch. Wahnsinnig intelligent und in ihrem Denken anders, als die meisten Menschen schafft sie sich eine Welt, die für andere schwer zu durchschauen ist. Durch ihr zurückhaltendes, fast scheues Wesen, dass sicher auch durch die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung geprägt wurde, fällt es ihr schwer Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Auch eine nicht näher benannte Krankheit, die sie als junge Erwachsene ereilt, bremst sie stark aus und treibt sie weiter in die Einsamkeit. Rakel ist ein Mensch der mit dem Alleinsein keine Probleme hat, aber diese tiefe Sehnsucht nach menschlicher Nähe lässt sie verzweifeln. Auch dies fand ich toll umgesetzt. Für viele Menschen ist Alleinsein und Einsamkeit ein und das selbe und hier kommt sehr schön heraus, dass es sich in vielen Nuancen unterscheidet. Die Rakel aus der Geschichte mag neben Zahlen auch Buchstaben. Vor allem Anagramme haben es ihr angetan und ich finde es wunderbar das dies auch in der Wahl des Namens der Protagonistin deutlich wird. Dieser (Rakel Havberg) ist nämlich ein Anagram zum Name der Autorin (Klara Hveberg). Dies und auch andere Gemeinsamkeiten zur Autorin lassen die Vermutung zu, dass zumindest Teile der Geschichte durch das Leben der Autorin selbst inspiriert sind. - Ein absolut gelungener Debütroman und eine riesige Leseempfehlung von mir.

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