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Rezension zu
Nachmittage

Ein sehr guter Nachfolger von "Kaffee und Zigaretten"

Von: Nicoles Bücherwelt
28.08.2022

Geschichten aus dem Leben… Im März 2019 erschien „Kaffee und Zigaretten“ von Ferdinand von Schirach – das Buch konnte mich mit seinen besonderen Essays und dem klaren Schreibstil sehr begeistern. Mit „Nachmittage“ ist im August 2022 ein neuer Erzählband erschienen. In sechsundzwanzig kurzen Erzählungen erzählt der Autor Geschichten aus dem Leben. Von Begegnungen an verschiedensten Orten auf der Welt, von Beobachtungen, Gedanken und Erinnerungen. „Es sind nicht die Geschichten der Sieger, nicht die lauten Sätze, die man auf Golfplätzen und in Flughafenlounges hört. Es sind leise Erzählungen von verregneten Nachmittagen und von schwarzen Nächten, und die Helden haben das Spiel endgültig verloren. Aber diese Geschichten beschützen uns vor der Einsamkeit, den Verletzungen und der Kälte. Und am Ende sind sie das Einzige, was uns wirklich gehört.“ - Seite 20/21, eBook Hier werden mehrere Lebensgeschichten von Personen erzählt, die Besonderes, aber manchmal auch Schmerzhaftes erlebt haben – oft wird hier jeweils am Ende der Erzählung das Gesamtbild klar. Die einzelnen Geschichten sind in der Ich-Perspektive geschrieben, oft auch mit autobiografischen Zügen. Besonders gefallen hat mir hier wieder der klare und schnörkellose Schreibstil – in perfekt verfassten Sätzen schreibt Ferdinand von Schirach detailreich, aber dennoch ohne viel Drumherum. Besonders gefallen haben mir die Schilderungen von den verschiedenen Orten und auch von den Gebäuden, die der Ich-Erzähler bewohnt hat, z.B. die Autorenwohnung eines Verlages Éditions Gallimard in Paris: „An allen Wänden sind deckenhohe Holzregale mit tausenden Büchern: Gide, Valéry, Proust, Camus, Sartre, de Beauvoir. Gallimard veröffentlicht fast 40 Nobelpreisträger, viele von ihnen haben in diesem Appartement während ihres Aufenthalts in Paris gewohnt.“ – Seite 103, eBook Die meisten Geschichten sind interessant, auf gewisse Weise packend und jede für sich besonders. Manche sind mehrere Seiten lang, einige bestehen nur aus wenigen Sätzen. Nur einige wenige haben mich nicht so überzeugen können – es fehlte dort irgendwie der gewohnte Stil und sie blieben etwas blass. Jedoch machen diese nur einen Bruchteil des Buches aus. Mein Fazit: Ein besonderes Buch mit Geschichten aus dem Leben – jede ist anders und für sich einzigartig. Klar und direkt erzählt Ferdinand von Schirach von Beobachtungen, Gesprächen und Begegnungen an verschiedensten Orten auf der Welt. Ein sehr guter Nachfolger von „Kaffee und Zigaretten“ - 4,5 Sterne von mir.

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