Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Schwerer als das Licht

Ein sehr eindrücklicher Aufschrei, wie wir mit uns umgehen!

Von: MarcoL
28.08.2022

Ich gebe zu: ich tue mich mit einer Rezension äußerst schwer, denn es ist wohl ein Roman, welcher beim ersten Mal lesen kaum die Gesamtheit der eingepackten Sprache entblättern kann. Es sind Kaleidoskope aus Botschaften, Aufschreie, wie wir mit unseren Leben und unserer Natur, unserem Planeten, umgehen. Tanja Raich lässt die Welt, eine Frau auf einer Insel als ihre Protagonistin, aufschreien. Sie ist durchdrungen von einer Neugier, geplagt vom Durst des Unbekannten, und hat Angst. Verlust und Zerstörung bedrohen ihre Existenz, Menschen voller Argwohn und Fremdheit wollen sie vernichten. Sie hat sich auf der Insel, auf welcher das Leben sie angespült hatte, eingenistet, versucht von dem zu leben, was die Natur ihr bietet. Doch die Natur welkt, wird schwarz und ungenießbar. In ihrer selbst gezimmerten Festung stellt sie Fallen auf, um ja nicht gefangen zu werden. Denn im Norden der Insel, da sind die Fremden, sie gehören vernichtet, zerstört, um das alleinige Lebensrecht aufrecht zu erhalten. Doch ist es so? Sind da wirklich andere Menschen, Kinder? Trommelgeräusche? Oder sind es nur Trugbilder, im Wahn vor der finalen Vernichtung der Welt gesponnen, dankbare Opfer, Schuldige, um vom eigenen Tun abzulenken? Der Ritt über die Zeilen ist mehr als ein Surfen auf den Wellen der Gefühle. Mal erzählt die Frau selbst, mal wird von außen berichtet. Mal scheint der Schrecken mehr als greifbar, mal werden Opfer zu Täter und umgekehrt. Das mag verwirrender klingen als es ist, denn wir wissen letztendlich nicht, was die wahre Bedrohung ausmacht. Ist es die Natur oder ist es der Mensch? Wer ist wohl verantwortlich für den Verlust der Lebensgrundlage? Ein Satz im Klappentext beschreibt es sehr treffend: „Ein kraftvoller, schonungsloser, sprachlich so messerscharfer wie hypnotisierender Text, der die Natur – und ihre Zerstörung - mit allen Sinnen erfahrbar macht.“ Viele mehr kann ich dazu nicht sagen, außer: kauft und lest dieses Buch. Es ist großartig! Absolute Leseempfehlung! Und ich erlaube mir hier, was die von mir gedeutete Intension angeht, einen Vergleich mit „Die Wand“ von Marlen Haushofer.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.