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Rezension zu
Die Erfindung der Flügel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Erfindung der Flügel

Von: Gelinde aus Neresh.
15.07.2015

Die Erfindung der Flügel von Sue Monk Kidd Cover bzw. Schutzumschlag: Der Schutzumschlag ist relativ schlicht, das markante sind die schwarzen Vögel die sich darauf verteilen, die spielen im Buch eine Wichtige Rolle. Das Buch selber ist in schlichtem, unschuldigem Weiß, genau das Gegenteil vom Inhalt des Buches. –Sehr passend. Inhalt: Das Buch beginnt in Charleston 1803, Südstatten von Amerika. Es geht um die Anfänge des Abolitionismus, die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Die elfjährige, wohlbehütete Sarah, Tochter reicher Gutsbesitzer bekommt, zu ihrem Geburtstag die zehnjährige Hetty, genannt Handful als Geschenk. Sarah ist rebellisch und "anderst". Sie will dieses Geschenk nicht, sie will Handful einen Freibrief geben, doch das erlauben die Eltern nicht. Als Kinder werden die beiden dann sowas wie Freundinnen (Sarah bringt Hetty verbotenerweise das Lesen und Schreiben bei, sehr zum Ärger ihrer Eltern). Sarah merkt immer mehr wie „falsch“ ihr Leben ist, sie fühlt sich hilflos, sie will was bewirken und scheitert immer wieder an den Zwängen ihrer Familie und der Gesellschaft. Auch Hetty/Handful fehlt immer mehr die Luft zum Atmen und sie stößt an die Grenzen die ihr gesetzt werden. Meine Meinung: Das Buch hat mich ehrlich gepackt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es machte mich betroffen, fassungslos, aber es war auch hoffnungsvoll, dass durch Beharrlichkeit und Mut, Gutes wachsen kann Der Schreibstil ist so flüssig und ergreifend. Einmal wird aus der Sicht von Sarah, dann wieder aus der Sicht von Handful erzählt, dies macht es so ausgewogen, so ehrlich und real. Das Leben mit all seinen Facetten und Emotionen wird erzählt, Trauer, Wut, Angst, Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Unmenschlichkeit, alles hat hier seinen Platz und trifft mich genau ins Herz. Immer wieder halte ich die Luft an wenn aus der Sicht von Handful oder ihrer Mutter geschildert wird. Oder ich hoffe und bange mit Sarah und ihrer Schwester Nina ob ihrer Hilflosigkeit mit der sie den Ungerechtigkeiten gegenübertreten und doch nichts ändern können, u.a. weil sie als Frauen zur damaligen Zeit keinerlei Rechte hatten. Doch dann bewundere ich den Mut, die Hartnäckigkeit und die Standfestigkeit zu ihren innersten Überzeugungen, trotz aller Anfechtungen und Schikanen immer wieder ihre Stimme zu erheben. Sarah und Nina entzünden eine Lunte und es ist bewundernswert, dass es solche Frauen gegeben hat. Gerade das ausführliche Nachwort zeigt, wie viel Wahrheit und Realität in diesem Buch steckt. Man kennt die Probleme der Sklaverei im Allgemeinen, aber hier in der Geschichte, so detailliert und genau an Personen geschildert, geht es nochmals viel mehr unter die Haut und das Leben von damals wird Wirklichkeit. Hier noch drei Zitate, die die tolle Schreib- und Ausdrucksweise des Buches zeigen: -Ein Sklave sollte wie der Heilige Geist sein - man sieht ihn nicht, man hört ihn nicht aber er schwebt immer eifrig um einen herum. -Die Herbstsonne erhob sich über den Hafen und verquirlte hinter den Wolken ihr Eigelb. -Nachwort: Lange vor ihrem Auftritt in der Öffentlichkeit hatte sie schon einiges erlebt: das intensive Verlangen nach einem Beruf, zerplatzte Hoffnungen, Verrat, einseitige Liebem, Einsamkeit, Selbstzweifel, Entfremdung und ein Umfeld aus erdrückendem Schweigen. Mir war als wären ihr Flügel nicht trotz, sondern aufgrund all dieser Erfahrungen gewachsen. Autorin: Sue Monk Kidd hatte sich in den USAS bereits durch das Buch -Die Bienenhüterin-, das erst ein Geheimtipp war, dann zum internationalen Bestseller wurde, einen Namen gemacht. Auch -Die Meerfrau- stand monatelang auf den Bestsellerlisten. -Die Erfindung der Flügel- sorgte in den USA gleich nach Erscheinen für großes Aufsehen. Die Filmrechte hat sich Oprah Winfrey gesichert. Sue Monk Kidd lebt mit ihrer Familie in South Carolina. Mein Fazit: Ein Meisterwerk, ein kostbares Buch, ein ganz besonderer Schatz. -Geht mitten ins Herz.- Ein Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit. Von mir eine absolute Leseempfehlung und 5* Sterne mit Zusatzstern.

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