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Rezension zu
Städte aus Papier

Auf der Suche nach Emily

Von: Verena
23.06.2022

“I am out with lanterns, looking for myself.” Es ist eine spezielle Herangehensweise an das Leben der Dichterin Emily Dickinson, die Dominique Fortier mit „Städte aus Papier“ gewagt hat. Dennoch ist es irgendwie recht passend – doch wie passend kann eine Biografie überhaupt sein, wenn kaum etwas über die portraitierte Person bekannt ist? Es ist sehr gelungen, wie die Autorin die wenigen Details, die man heute über Emily Dickinson kennt, eingearbeitet hat, in kurze, aber dafür umso prägnantere und dennoch poetische Episoden. Die Metapher mit den titelgebenden Papierstädten hat mir sehr gut gefallen. Dickinson, die ihrer Zeit weit voraus war, wird heute vielleicht eher verstanden als im 19. Jahrhundert. Ich konnte mich auf jeden Fall gut mit der dargestellten Emily identifizieren (einige Parallelen waren mir beinahe unheimlich). Worauf ich hingegen hätte verzichten könnten, waren die (vielen) Kapitel, in denen die Autorin über ihre verschiedenen Häuser, Wohnungen und Umzüge berichtet. Die Intention dahinter verstehe ich zwar, aber das hätte auch gerne kürzer behandelt werden dürfen. Dennoch ein sehr gelungenes, kleines, aber feines Buch, das zwar sicher nicht die Massen begeistern wird, aber sicher bei etlichen Emily-Fans für Inspiration sorgen wird. Die „poetischen Bilder“, so der Blurb, blieben zumindest mir lange in Erinnerung, mein Kopf rattert, beschäftigt sich damit und auch ganz plötzlich denke ich wieder daran, wenn ich die Amseln im Garten beobachte.

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