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Rezension zu
Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.

Weibliche Robin Hood

Von: eulenmatz liest
14.06.2022

MEINUNG: Ich habe von der Autorin bereits Der Tausch gelesen, welches 2021 erschienen ist. Mir hat die Geschichte ziemlich gut gefallen, denn ich mochte es, dass die Autorin hier vor allem weibliche Protagonistinnen hat. Außerdem stellen sie hier teilweise wirklich moralische Dilemma, denn eigentlich verstoßen die Protagonisten gegen geltendes Recht, aber die Opfer haben ihnen auch einiges angetan, was moralisch fast rechtfertigt. In Der Plan geht wieder um zwei Frauen. Zum einen ist da Meg. Von Anfang ist klar, dass sie sich an ihrem Stiefvater rechen möchte. Wegen ihm sind ihre Mutter und sie auf der Straße gelandet und die Mutter starb früh, sodass Meg sich immer allein durchschlagen musste. Kat ist Journalistin und wittert eine große Story um Meg, die scheinbar vor allem Männer im großen Stil betrügt. Bei der Recherche stößt Kat etwas zu, was ihr ganzes Leben beeinflusst und sie schwört Rache an Meg, weil sie diese dafür verantwortlich macht. Dann treffen beide Frauen aufeinander... In dieser Geschichte ist es mir mal wieder besonders aufgefallen, wie schwer es mir gefallen ist Megs Taten als Unrecht und Straftaten zu sehen, die es eigentlich sind. Gedanklich habe ich mich nicht mal einem wirklich Dilemma befunden. Ich glaube, dass sollte mir zu denken geben. Für mich war Meg einfach eine moderne Variante von Robin Hood. Natürlich verfolgt sie auch ihre eigenen Ziele bzw. ihr eines großes Ziel, aber sie bereichert sich bei ihren Taten nicht gänzlich selbst, sondern gibt es an die "Opfer" weiter, z.B. an Ex-Frauen, die von ihrem Mann schlecht behandelt wurden oder die Schülerinnen, die von ihrem Lehrer zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sind. Es fällt wirklich schwer Meg unsympathisch zu finden und dass was sie tut.  Kat geht an die Sache natürlich anders ran. Sie macht Meg dafür verantwortlich, dass ihr etwas wider fahren ist, was sie von heute auf morgen und für immer beeinflusst hat. Es ist spannend die beiden Frauen zu beobachten, die so etwas wie eine Freundschaft aufbauen. Eine Freundschaft, die natürlich keine ist und eigentlich eher ein Katz-und-Maus-Spiel ist. Beide Parteien wissen, dass die Beziehung von beiden aus unterschiedlichen Hintergedanken eingegangen wird. Kat wittert eine große Story. Meg hätte Kat vermutlich wirklich gerne als Freundin, weiß aber, dass diese Journalistin ist. Spannend wird als bei Kat ein paar Dinge im Privatleben passieren und natürlich wird Kat verdächtigt. Beim Lesen stiegen mir tatsächlich ein paar sehr ungute Gefühle auf, denn Meg ist einem einfach immer einen Schritt voraus. Was ist, wenn diese Bekanntschaft plötzlich zum Verhängnis wird, weil diese Frau einfach viel zu clever ist und einem das Leben ruinieren kann? Ich fand es super, wie die Autorin hier mit den Ängsten der Leserschaft spielt. Mir hat auch das Ende gut gefallen, weil es mich einfach zufrieden gestellt hat. Ich kann mir aber vorstellen, dass es auch zu diskutieren wäre. ;) FAZIT: Der Plan war für mich eine rundherum gelungene Geschichte. Meg ist als Person sicher fragwürdig, genauso wie ihren Taten, die sicher zu diskutieren sind. Die Dynamik zwischen Meg und Kat war ziemlich interessant, weil man sich immer gefragt hat, wann eine von beiden ihre wahre Absichten offenbart. Mir hat das Buch noch besser gefallen als Der Tausch.

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