Rezension zu
Das Lied des Himmels und der Meere

Den Antrag des Mannes, einer sogenannten guten Partie, will Emma nicht annehmen. So zieht sie den Ärger ihrer strengen Mutter auf sich, die um den guten Ruf ihrer Familie besorgt ist. Deshalb bricht sie im Jahr 1872 von Schleswig auf, um die Stelle einer Gesellschafterin im fernen Kalifornien anzutreten. Schweren Herzens nimmt sie Abschied von ihrem herzensguten Vater und der geliebten kleinen Schwester. In San Francisco lernt sie den dänischen Holzhändler Lars kennen, der nach bald darauf um ihre Hand anhält. Nach der Heirat ziehen sie in einen kleinen Ort in den Norden. Bereits kurz nach der Hochzeit geht Lars auf Geschäftsreise. Emma ist viel alleine im großen, schönen Haus und langweilt sich, zumal sich der ersehnte Nachwuchs nicht einstellt. So kommt es sehr gelegen, dass Lars Freund und Trauzeuge Hans ihr anbietet, ihn im Kontor seiner Werft zur Hand zu gehen. Emma bereitet die Arbeit viel Abwechslung und Freude. Aber Lars ist dies ein Dorn im Auge, denn die Leute im kleinen Ort an der Pazifikküste tuscheln darüber. Doch Emma, die sich bereits gegen die Bevormundung der Mutter wehrte, kämpft um ihre Selbständigkeit. Die Schriftstellerin hat sich für das Buch vom Leben ihrer Ururgroßtante inspirieren lassen. Der klassisch erzählte Roman wird immer wieder durch den Briefwechsel der beiden Schwestern unterbrochen, die erfrischend respektlos ihre Sicht der Dinge beschreiben. Keine große Literatur, aber eine schöne und gute Unterhaltung.