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Rezension zu
Das Gotteshaus

Spannend und Komplex

Von: Daniela
22.05.2022

Referend Jack Brooks ist keine Pfarrerin, wie man sie sich vorstellt. Als Alleinerziehende einer fünfzehnjährigen Tochter hält sie sich gerade so über Wasser. Als sie jedoch Hals über Kopf von Nottingham in das ländliche Chapel croft in Sussex versetzt wird, trifft sie auf eine Gemeinschaft, in dessen Leben die historischen Ereignisse tief verwurzelt sind. Hier sind Dinge passiert, die nie jemand in Frage stellen sollte. Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven erzählt und man versteht nicht auf Anhieb, um welche Personen es sich handelt. Während man am Anfang noch von einer grausamen Geschichte ausgeht, wird das Ganze im Laufe der Story immer komplexer. Zitat Pos.2091 Was die Behandlung von Frauen angeht, hat sich die Kirche wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, beim Exorzismus, der Teufels- oder Dämonenaustreibung, ist das nicht anders. Es dürfte kein Zufall sein, dass überwiegend junge Frauen dieser Behandlung unterzogen wurden. Frauen, die aus heutiger Sicht depressiv, psychisch krank oder auch nur »widersetzlich« waren – gegen Väter, Ehemänner , alle, die Gewalt über sie hatten. Auf diese Weise konnte jedes unerwünschte Verhalten auf »Besessenheit« zurückgeführt werden, und gegen den Teufel im Leib waren rabiate Mittel erlaubt, im Namen Gottes und mit dem Segen der Kirche. Diese Sätze spiegeln all das wider, was den Menschen in diesem Buch widerfährt. Aber die Autorin beschäftigt sich auch mit der Frage, ob es das personifizierte Böse gibt oder ob jede Aktion nur eine Reaktion ist, um sich oder seine Nächsten zu schützen. Am Ende hält Tudor noch eine spektakuläre Wendung bereit, die so einige bis zum Schluss ungeklärte Frage stimmig beendet. Fazit: Ein gut durchdachter Thriller, der spannend daherkommt und die Unzulänglichkeiten der Kirche in den vergangenen Jahren anspricht.

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