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Rezension zu
Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen

Spannend wie ein Krimi: Band 3 der Trilogie um eine Hoteliersdynastie auf Rügen und in Berlin in den 1920er Jahren

Von: Susanne Edelmann
15.04.2022

Dieses Buch ist der Abschluss einer Trilogie rund um ein Grand Hotel in Binz auf Rügen in den 1920er Jahren. Schon die beiden ersten Teile, „Die nach den Sternen greifen“ und „Die mit dem Feuer spielen“, habe ich mit Begeisterung gelesen. Da der zweite Band mit einem gewaltigen Cliffhanger endete, wartete ich bereits ungeduldig auf das Erscheinen des dritten Teiles. Bernadette von Plesow, die Inhaberin des Grand Hotels, reist nach Berlin, um ihrem Sohn Constantin beizustehen. Denn der wird eines Mordes angeklagt, den er nicht begangen hat. Obwohl es jede Menge Augenzeugen für den Tathergang gibt, tritt niemand davon vor Gericht als Zeuge auf – denn der wahre Mörder ist der einflussreiche Chef jener Unterwelt, in der sich Constantin seit Jahren bewegt. Doch Bernadette wäre nicht Bernadette, wenn sie kampflos zusehen würde, wie ihr einzig verbliebener Sohn unschuldig hinter Gitter wandert! Dabei begibt sie sich selbst in große Gefahr. Sehr viel mehr kann ich über das Buch gar nicht schreiben, ohne zu spoilern, deshalb nur so viel: Die Handlung war unglaublich spannend, vor allem die Schilderung der Szenen vor Gericht, denn hier gab es so manche überraschende Wendung. Geradezu erholsam nahmen sich hingegen die Szenen aus, die auf Rügen spielen: Dort hält Bernadettes Tochter Josephine die Stellung, kümmert sich um das Grand Hotel, um den Umbau des Palais und um ihre beiden kleinen Neffen. Dabei handelt es sich um die Söhne ihres verstorbenen Bruders Alexander und dessen Frau Margrit. Die hat ihre Kinder schmählich in Stich gelassen, um in Berlin ein neues, glamouröseres Leben anzufangen. Mit einer großzügigen Spende an die Nazis erhofft sie sich den Zugang zur „besseren“ Gesellschaft, doch geht ihr Plan auf? Der Roman wird aus vielen verschiedenen Perspektiven geschildert: Je nach Kapitel kommen Bernadette, Josephine, Constantin, Margrit, aber auch etliche andere Personen zu Wort. So bleibt es immer spannend und abwechslungsreich und man gewinnt als Leser*in Einblicke in die Gefühlswelt verschiedener Protagonisten. Besonders berührend fand ich die Szenen, in denen der kriegsversehrte Hauptmann Winkler, den alle nur als den Akkordeonspieler von der Binzer Seebrücke kennen, eine Prothese für sein Bein bekommt und endlich wieder ohne Krücken gehen kann. Insgesamt empfiehlt es sich aber unbedingt, die drei Bände dieser Saga der Reihe nach zu lesen, ein Einstieg beim dritten Band ist aus meiner Sicht nicht ratsam, da zu viele Vorkenntnisse nötig sind, um die Handlung vollends zu verstehen. Wer alle drei Teile liest, wird mit einer abwechslungsreichen Geschichte vor historischem Hintergrund belohnt – und mit einem fulminanten, überraschenden Ende.

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