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Rezension zu
... trotzdem Ja zum Leben sagen

Hoffnung am schlimmsten Ort der Welt

Von: buch_zeit
04.04.2022

In Zeiten des Krieges mag es vielleicht nicht als die angenehmste Lektüre erscheinen ein Buch über ein KZ zu lesen. Dennoch sollte diese Abhandlung „... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“, des österreichischen Psychologen Viktor E. Frankl über eines der grausamsten Kapitel der Menschheit uns heute als Mahnmal dienen. Vielen Dank @bloggerportal und @penguin_verlag, die ein Zeichen mit dieser lehrreichen Neuauflage aus dem Jahr 2018 setzten.   Viktor E. Frankl hat das schlimmste Schicksal ereilt. Er wird in ein Konzentrationslager gesteckt. Mehrere Jahre verbringt er an diesem brutalen und menschenunwürdigen Ort. Scharfsinnig und mit einem Gespür für die Menschlichkeit macht er dort weitreichende Entdeckungen. Neben all dem Leid ist er nämlich noch fähig einen Sinn im Leben zu sehen und das Wesen des Menschens als solches zu erfassen. Seine urteilsfreien Erinnerungen, erstmals veröffentlicht im Jahre 1946, haben zahlreiche Menschen Kraft gespendet und Mut zum Leben gegeben.   Das Vorwort von Hans Weigl läutet das Buch mit bewegenden und einfühlsamen Worten ein. Denn was folgt ist eine akribische und eher nüchterne Studie des Wesens Mensch. Trotz der Distanziertheit oder gerade deswegen bewegt und berührt es extrem.   Frankl hat den ersten Teil in drei zeitliche und allesamt beeindruckende Abschnitte geteilt. Das Ankommen, das Bleiben und letztendlich die Befreiung aus der Hölle. Somit wird nachvollziehbar und leichtverständlich eine Entwicklung in dem Lagerinsassen, der nur noch eine Nummer ist, notiert. Die Tiefpunkte und die Hoffnungen werden facettenreich beschrieben und analytisch begründet. Frankl beschreibt alles, aber mit einer positiven Grundeinstellung und findet in dem Beschriebenen Mut und Hoffnung. Eine ungeahnte Güte des Autors gegenüber den Machthabern lässt sich nicht leugnen. Zum Beispiel findet er in einem Lager Capo ein Stück Menschlichkeit; dieses Erlebnis schenkt ihm den Glauben an die Menschheit wieder. Für ihn ist immer die Gegenwart der Sinn des Lebens. Nur so hat er die Schrecken überstehen können und sein Schicksal als solches annehmen können. Der zweite Teil des insgesamt 193 Seiten langen Buches ist ein Theaterstück, in dem die drei Philosophen Spinoza, Sokrates und Kant ein Theaterstück auf der Erde aufführen mit dem Titel „Synchronisation Birkenwald“. Für diesen Teil muss man meiner Meinung nach akademisch mit der Thematik vertraut sein um ihn in vollen Zügen zu verstehen. Frankl hat in diesem Stück noch einmal das Erlebte und Beobachtete reflektiert. Mental gestärkt und voller Hoffnung für die Menschheit geht man aus diesem kostbaren Leseerlebnis heraus. Bravo! Mission erfüllt!

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