Rezension zu
Und jetzt du.

Rassistisch? Ich? Niemals! Dieses Buch führt uns deutlich vor Augen, dass Rassismus, Sexismus oder andere Formen von Diskriminierung nicht nur von den bösen ”anderen” ausgeht, nicht nur von denen, die gröhlend ihre Vorurteile hinausposaunen, sondern auf einer viel subtileren Ebene passiert. Beispielsweise mit lustig gemeinten Bemerkungen oder Witzen, die auf Kosten von Frauen, POCs oder andere Menschen gehen. 
Und wie oft fällt es uns nicht auf, welchen Ursprungs unsere eigenen Vorurteile sind, weil wir uns an das Abwerten gewöhnt haben. Wir werden in einer Welt sozialisiert, die uns genau diese Art zu denken vorgibt, und vorgibt, wer oder was gut ist, wer oder was böse ist, wer zivilisiert ist und wer missioniert werden sollte. Beeinflusst von Massenmedien, Büchern, der Schule oder unseren FreundInnen integrieren wir sämtliche -ismen unbewußt in unser Denken, Sprechen und Handeln. ”Und jetzt du” fordert uns auf, unsere Denkgewohnheiten zu reflektieren und sie zu hinterfragen. Es gibt uns zahlreiche Beispiele, die uns helfen, achtsamer mit unseren Worten, aber auch Gedanken umzugehen. 
Das Buch bietet uns ein theoretisches Hintergrundwissen an, das zu erklären hilft, warum wir so denken wie wir denken. Die Autorin erklärt die Ursache und hilft uns die Gefühle der anderen und unsere eigenen besser zu verstehen. Auch wenn wir nicht bewußt rassistisch sein wollen, kann es uns passieren, das wir es unbeabsichtigt sind. Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre, um die Funktionsweise von Rassismus zu verstehen und zu verstehen, was Rassismus mit unserem Alltag zu tun hat. Ein gut geschriebenes Buch. Ein gut erklärendes Buch. Ein aufklärendes Buch, das wir ”Weiße” lesen sollten.