Rezension zu
Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld

Otto Lagerfeld wächst mit seinen Geschwistern in Hamburg, in einer gut bürgerlichen Familie auf. Sein Vater betreibt einen erfolgreichen Weinhandel, doch Otto möchte nicht im Weinhandel seines Vaters arbeiten. Schon in jungen Jahren träumt er davon, die Welt zu bereisen und von einem eigenen Handel mit Tabak oder Kaffee. Otto lernt Kaufmann in einem Handelsunternehmen und als er die Chance bekommt, in einer Zweigstelle des Unternehmens in Venezuela zu arbeiten, nimmt er diese an. Als Otto für sich in Venezuela keine beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten sieht, verlässt er das Unternehmen. Sein nächstes Ziel ist New York, doch die Arbeitsuche ist für ihn nicht erfolgreich. In San Francisco arbeitet er für eine Handelsgesellschaft, die u. a. Kondensmilch vertreibt und Otto wird von ihnen nach Wladiwostok geschickt. Als das Unternehmen aufgelöst wird, gründet er seine eigene Handelsgesellschaft und vertreibt in Wladiwostok erfolgreich Kondensmilch und andere Waren. In Hamburg verlieben sich Otto und Theresia ineinander. Theresia kann sich ein Leben in Wladiwostok nicht vorstellen, und so kehrt Otto alleine nach Wladiwostok zurück, um seine erfolgreichen Geschäfte weiterzuführen. Bei Kriegsausbruch kommt Otto in ein Internierungslager nach Sibirien. 1918 gelingt ihm die abenteuerliche Flucht nach Deutschland. In Hamburg herrscht wie überall große Hungersnot. Von der Militärbehörde wird Otto in die Ukraine geschickt, um dringend benötigtes Getreide zu beschaffen. Als der Krieg zu Ende ist, gründet Otto erneut eine Handelsfirma. Er reist nach Amerika und importiert Dosenmilch nach Deutschland, die er unter dem Namen „Glücksklee“ vertreibt. Otto knüpft an alte Erfolge an und trifft auch Theresia wieder. Das Buch „Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld“ basiert auf Lebenserinnerungen von Otto Lagerfeld und ist der erste Teil der Familiengeschichte. Es befasst sich hauptsächlich mit dem Leben des jungen Otto, der seine Träume durch Fleiß, Ehrgeiz, Willen und Durchhaltevermögen, trotz Rückschlägen, verwirklicht. Das Buch wechselt immer wieder in das Jahr 1942 und im Nazi-Deutschland Otto vorgeworfen wird, sich parteilich nicht genug zu engagieren. Davon hängt auch seine Existenz ab. Ich hätte gerne die Familiengeschichte in einem Band gelesen. Auf Ottos Bruder „Paul“ wird in dem Buch näher eingegangen und deshalb vermute ich, dass er auch im zweiten Teil des Buches eine Rolle spielt. Es ist sicher ein gut recherchiertes Buch. Die einzelnen Personen in diesem Roman hätte ich mir noch ausführlicher und spannender erzählt gewünscht. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne als Leseempfehlung