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Rezension zu
Schneeblind

Schneeblind (Ragnar Jonasson)

Von: Poldi
14.03.2022

Nach seiner Ausbildung bei der Polizei bekommt Ari das Angebot, im isländischen Fischerdorf Siglufjörður zu arbeiten. Und auch wenn das bedeutet, dass er Reykjavik und seine Freundin verlassen muss, sieht er seine Chance. Als er es dann schnell mit einem bei einem Sturz verstorbenen Theaterschauspieler und einer bewusstlosen Frau im Schnee zu tun hat, stößt er an seine Grenzen, denn die Bewohner des Dorfes reagieren äußerst misstrauisch auf den Neuankömmling… Der große Erfolg der Reihe über Hulda hat nun auch zu der Neuveröffentlichung der früheren Buchreihe von Ragnar Jonasson geführt, die von dem jungen Polizisten Ari handeln. Dafür wurde der erste Teil von „Schneebraut“ in „Schneeblind“ umgetauft und bietet einen gelungenen Einstieg in die Reihe. Der Start fällt noch ein wenig langsam aus, der Autor nimmt sich viel Zeit, die Charaktere und die Stimmung im Dorf darzustellen. Das liest sich zwar nicht hochspannend, ist aber durchgängig unterhaltsam dargestellt. Besonders die eingeschworene Dorfgemeinschaft, bei der jeder jeden kennt und etwas beobachtet hat oder sich seine eigene Meinung gebildet hat, ist sehr treffend geschildert. Doch auch der eisige Winter in Siglufjörður bestimmt die dichte Stimmung des Romans entscheidend mit und führt zu einer sehr gelungenen Atmosphäre. Die Charaktere sind gut beschrieben und wirken menschlich, die wichtigen Figuren haben eine eigene Aura, ein markantes Wesen, sodass man schnell eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Wenn nach etwa einem guten Drittel des Romans die Handlung an Fahrt aufnimmt, steigt auch die Spannung immer weiter. Während der Leser lange Zeit noch keine Zusammenhänge erkennen kann, ahnt man jedoch schnell, dass es so einige Geheimnisse gibt, die lange verborgen wurden und nun langsam an die Oberfläche steigen. Das ist geschickt erzählt – nicht sehr schnell oder temporeich, aber durch einige gelungen platzierte Wendungen dennoch sehr spannend und aufregend geraten. Schön, wie sich am Ende die Fäden langsam zusammenfügen, sich das komplette Bild aber wirklich erst in einer gelungenen Auflösung zeigt. „Schneeblind“ ist ein gelungener Auftakt zu der düsteren Krimireihe, die insbesondere durch ihre dichte und düstere Atmosphäre überzeugt. Die Charaktere sind überzeugend dargestellt, und wenn nach einer ausführlichen Vorstellung der Umstände die Handlung Fahrt aufnimmt, ist die Spannung durchgängig vorhanden. Sehr lesenswert, zumal die Lust auf die weiteren Bände geweckt wird.

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