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Rezension zu
Gefrorenes Herz

Späte Rache

Von: Franziska_J
13.03.2022

*** Vorsicht Spoiler*** Ein Toter mit einem seltsamen Symbol auf der Brust, eine scharfsinnige Polizeihistorikerin, Zwangsadoptionen und ein politischer Skandal. Das erwartet den Leser in Gefrorenes Herz, dem Debütroman von Line Holm und Stine Bolther, der im Januar 2022 bei Heyne erschienen ist. Die beiden Autorinnen legen einen Kriminalroman vor, der spannend von der ersten bis zur letzten Seite ist und bei dem der Leser durch zahlreiche Lügen und politische Intrigen immer wieder aufs Glatteis geführt wird. In Kopenhagen wird eine der wichtigsten Persönlichkeiten Stadt, der Generalsekretär des Roten Kreuzes, auf bestialische Weise ermordet: Erdrosselt hängt er an einem Geländer und auf seine Brust wurde ein rätselhaftes Zeichen geritzt. Unter Leitung der Kriminalbeamten Mikael Dirks und seines neuen Kollegen Frederik Dahlin ermittelt die Polizei unter hohem Druck von Presse und Politik. Währenddessen bereitet Polizeihistorikerin Maria Just gerade eine Ausstellung zum Thema „100 Jahre ungelöste Mordfälle“ im Polizeimuseum in Kopenhagen vor. Als sie im Zuge ihrer Recherche auf einen fünfzig Jahre zurückliegenden ungeklärten Doppelmord stößt, der Ähnlichkeiten mit dem Mord an dem Generalsekretär aufweist, dringt ein dunkles Kapitel dänischer Geschichte und ein brisanter politischer Skandal ans Licht. Gefrorenes Herz ist ein Krimi, der besonders durch seinen wahren historischen Kern überzeugt. In den 1950er Jahren kam es nämlich tatsächlich zu den im Roman beschriebenen, grausamen Experimenten mit grönländischen Kindern. Gekonnt werden in einem Netz aus Lügen und Geheimnissen mehrere Erzählstränge entworfen, die in einem packenden Finale zusammengeführt. Selbst scheinbare Nebensächlichkeiten fügen sich lückenlos in das Gesamtgeschehen ein, so dass letztlich alle offenen Fragen, die der Krimi aufwirft, geklärt werden. Auch die Hauptprotagonisten sind großartig konzipiert. Polizeihistorikerin Maria Just ist zum Beispiel eine der scharfsinnigsten und mutigsten Frauen, die mir je in einem Roman untergekommen ist. Trotzdem ist sie nie überhöht oder abgehoben dargestellt, sondern hat genauso wie die beiden Ermittler Mikael Dirk und Frederik Dahlin ihre Schwächen und Probleme. Eine besondere Stärke des Romans liegt auch darin, dass Berufs- und Privatleben der Protagonisten nicht getrennt, sondern miteinander verwoben dargestellt werden, so dass sich ein ganzheitliches Bild der Personen ergibt. Man darf schon gespannt sein auf den nächsten Fall für Maria Just, der bereits in Planung ist.

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