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Rezension zu
Der Teepalast

Spannender Abenteuerroman

Von: Monika Caparelli-Hippert
03.03.2022

Friesland, 1834. Im kleinen Fischerdorf Hogsterwaard wächst Lene Vosskamp in bitterer Armut auf. Eines Abends kommt es zur absoluten Katastrophe: ein Handelsschiff sinkt vor der Küste, und beim Versuch, einen Teil der Fracht zu erbeuten, stirbt ihr Vater in den Fluten. Ihre Mutter rafft es im Kindsbett dahin, und so sind Lene und ihre 2 jüngeren Schwestern nicht nur innerhalb von 2 Tagen verwaist, sondern Lene wird auch noch der Piraterie angezeigt und landet im Kerker. Buchstäblich in letzter Sekunde wird sie durch die Aussage eines der Schiffbrüchigen vom drohenden Galgen gerettet, und bekommt eine seltsame chinesische Münze geschenkt. Diese Münze, so stellt sich heraus, berechtigt den Inhaber zum Eintritt in die Häuser der chinesischen Teehändler, und könnte die Eintrittskarte für unglaublichen Reichtum sein. Während Lene inhaftiert war, sind ihre Schwestern im Armenhaus gelandet, und Lene hat nichts mehr zu verlieren – sie beschliesst, etwas zu riskieren, was noch keine Frau vor ihr gewagt hat, und macht sich auf den Weg ins ferne China, um mit Tee zu handeln. Ja, und dann geht das eigentliche Abenteuer los. Lene hat zwar kein Geld und keinen fixen Plan, aber sie hat einen Traum, und den verfolgt sie. Immer einen Schritt nach dem anderen. Aus ihrem kleinem Dorf heraus geht es über Emden nach London, nach Calcutta und schliesslich, endlich auch nach China in die verbotene Stadt, und zu den verheissungsvollen Teeplantagen…. Lene ist findig, arbeitsam, und gibt niemals auf. Sie verdingt sich ihre Schiffsfahrten als Maid einer Kapitänsgattin, oder verdient sich auf Zwischenstopps genug Geld für eine nächste Passage. Und sie weiss eine Chance zu erkennen, wenn sich ihr eine bietet. Und nicht zu vergessen: natürlich begegnet Lene auch auf ihrer Reise der grossen Liebe, die ihr einst in ihren schwärzesten Stunden geweissagt wurde. „…von der rauhen Küste Ostfrieslands in das exotische China und das farbenprächtige Indien.“ sagt der Klappeninnentext, und genau das ist es: ein farbenprächtiger, historischer Abenteuerroman, der den Leser um die ganze Welt führt, mit einer Heldin, die es von ganz unten schafft, sich ihren Platz in der Gesellschaft zu erobern und sich trotzdem immer treu bleibt. Ich war mitgerissen, mir hat die Geschichte supergut gefallen. Ich fand es klasse, dass wir hier mal eine unerschrockene junge Frau haben, die es schafft, quer durch die Welt zu segeln und niemals aufgibt. Und ja, es ist natürlich Fiktion, aber ich fand es trotzdem glaubwürdig. Lene hat durchaus auch immer mal wieder Pechsträhnen und es läuft nicht alles nach Plan, aber sie glaubt an ihre Vision und macht weiter. Das hat mir imponiert. Es begegnen uns auch immer wieder historisch verbürgte Persönlichkeiten, wie zBsp der zweite Earl Grey (wer kennt nicht den Earl Grey Tee? Diese spezielle Mischung hat übrigens etwas mit Lene zu tun – fact meets fiction 😊), oder, eher unbekannt, Deng Tungzhen, chinesischer Vizegouverneur und Feind des Opiumhandels (und der Lene übel mitspielen soll). Historisch also gut recherchiert, und die historischen fakten und Figuren perfekt in einen spannenden Roman verwoben. Das waren knappe 650 Seiten, die sich richtig gut weggelesen haben, und die mir echt Spass gemacht haben. Ganz zum Ende gibt es noch einen kleinen Epilog, der sich mit Lenes Enkelin Bettina befasst. Bettina reist nach Darjeeling, um das Erbe einer Teeplantage anzutreten – die Geschichte könnte also weitergehen! Eine andere Zeit, eine andere Protagonistin, aber ich wäre bei einer Fortsetzung wieder dabei 😊. Ich fasse zusammen, ich war begeistert, alle Daumen hoch! Vielen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse für die Zusendung des Rezesnionsexemplares!

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