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Rezension zu
Ort ohne Wiederkehr

Erschütternder und schockierender Bericht

Von: Claudia Walter
21.02.2022

Der Augenzeugenbericht Ort ohne Wiederkehr: Wie ich als Uigurin Chinas Lager überlebt von Mihrigul Tursun und Andrea C. Hoffmann berichtet von den Erfahrungen einer Uigurin, die Opfer der ethnischen Säuberung in China wurde. Der Bericht erschien am 17. Januar 2022 im Heyne Verlag und hat 286 Seiten. Die Uigurin Mihrigul Tursun wächst in der Provinz Xinjiang auf. Durch Fleiß bekommt sie ein Studienplatz in Ägypten. Dort lernt sie ihren Ehemann Mahmud kennen. Als sie und ihre Familie in ihre Heimat zu Besuch kommen will, wird Mahmud an der Weiterreise innerhalb China gehindert. Sie beschließt mit ihren Kindern alleine weiter zu reisen. Doch dann wird sie das erste Mal verhaftet. Ihre Kinder werden ihr weggenommen. Bei der Polizei wird sie stundenlang verhört, kommt in Isolationshaft und anschließend zur Umerziehung in ein Lager. Die Zustände dort sind verheerend. Nach Wochen kommt sie frei, steht aber zur weiteren Überwachung unter Hausarrest. Während ihrer Haft starb aus ungeklärten Umständen eines ihrer Kinder. Nach kurzer Zeit kommt sie erneut in Haft. Doch diesmal wird sie mit Überstreckung des Körpers, Schlägen und Elektroschocks gefoltert. Zusätzlich wird ihr eine Tablette verabreicht, die sie, wie sich später herausstellt, unfruchtbar macht. Erneut wird sie zur Familie gelassen, doch diesmal sind Chinesen in ihrer Wohnung, die sie rund um die Uhr überwachen. Wieder wird sie verhaftet. Doch diesmal als Schwerverbrecherin. Kurz vor ihrer Hinrichtung gelingt es ihrem ägyptischen Ehemann sie und die Kinder zu befreien. Trotz Hindernissen flieht die Familie nach Ägypten. In Ägypten ist sie jedoch nicht sicher vor den chinesischen Behörden. Sie flieht in die USA, um am 28. November 2018 beim US – Kongress über ihre Erfahrungen in Chinas Lager zu berichten. China präsentiert sich als weltoffenes und freies Land, das Minderheiten anerkennt. Der Augenzeugenbericht beschreibt aber wie die muslimische Minderheit systematisch physisch und psychisch um ihre Identität bracht wird. Es hat mich entsetzt, wie Mihrigul Tursun beschreibt, dass Chinesen selbst innerhalb der uigurischen Familien eingeschleust werden, damit die uigurische Familien nicht eine Sekunde unter sich sind. Dieser Bericht ist ein Glücksfall, der nur dem ägyptischen Ehemann zu verdanken ist, da Mihrigul Tursun sonst China nie verlassen hätte dürfen. Dieses Buch gehört gelesen.

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