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Rezensionen zu
Ort ohne Wiederkehr

Mihrigul Tursun, Andrea C. Hoffmann

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Erschütternd, aufwühlend, verstörend! Dieses Buch geht unter die Haut und kann niemanden kalt lassen. In Zusammenarbeit mit der Investigativjournalistin Andrea C. Hoffmann berichtet die Uigurin Mihrigul Tursun in ihrem autobiographischen Bericht „Ort ohne Wiederkehr“ über die abstoßenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die die chinesische Regierung an der ethnischen Minderheit muslimischen Glaubens v.a. im Nordwesten des Landes, in der Region Xinjiang verübt. Die Autorin ist selbst Betroffene, hat drei Lageraufenthalte überlebt und psychische und physische Gewalt über sich ergehen lassen, die man sich nicht vorstellen kann. Viele Textstellen in diesem Buch sind nur schwer auszuhalten. Aus dem Nichts und ohne Vorankündigung bricht über Mihrigul und ihre Familie das Unheil herein: Die Inhaftierung und die Trennung der Mutter von ihren Kindern. In der Haft erlebt sie Gehirnwäsche, politische Indoktrination, totale Überwachung und unglaubliche physische und psychische Gewaltanwendung. Die Bedingungen im Gefängnis sind schrecklich. Und die grausame Behandlung der Kinder in staatlicher Obhut lässt den Leser bzw. die Leserin ebenfalls betroffen zurück. Die Lektüre wird fast unerträglich! Und am Beispiel des Schicksals von Mihrigul Tursun wird deutlich, mit welch unglaublicher Härte ein kultureller Assimilationsdruck auf die Uiguren ausgeübt wird. Sie sollen „ihrer gesamten religiösen und kulturellen Identität beraubt werden, ihr historisches Gedächtnis ausgelöscht werden“ (S. 284, Nachwort). Das Privatleben vieler Familien wird lückenlos überwacht, das wird auch am Beispiel der Familie von Mihrigul deutlich. Die Staatsmacht ist allgegenwärtig, kontrolliert, schüchtert ein und schikaniert. Selbst im Ausland ist man vor dem langen Arm des Staatsapparats nicht sicher. Und was man sich klar machen muss, wenn man das erschütternde Schicksal von Mihrigul Tursun liest: Große deutsche Unternehmen wie etwa BMW, Bosch, Siemens und VW stehen „im Verdacht, von der potenziellen Ausbeutung muslimischer Arbeiter aus Xinjiang zu profitieren“ (S. 278, Nachwort). Gerade in diesen Zeiten, wo man am Beispiel des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine feststellt, dass der Wunsch, „Wandel durch Handel“ zu erreichen, gescheitert ist, gewinnt auch die Frage des Umgangs mit China wieder an Bedeutung. Es stellt sich in meinen Augen folgende Frage: Können die deutsche Regierung und die deutsche Wirtschaft das Ergebnis des Berichts des Australien Strategic Policy Institute von Februar 2020 ignorieren? Nach diesem Bericht sind „mehr als eine Million der rund zwölf Millionen Uiguren von der chinesischen Regierung bereits in Lagern interniert worden“ (S. 277, Nachwort). Fazit: Ein Augenzeugenbericht, der unter die Haut geht und mich emotional erschüttert hat. Am Beispiel von Mihrigul Tursun wird deutlich, welche Verbrechen gegen die Menschlichkeit in China an der uigurischen Minderheit verübt werden.

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Ergreifendes Buch, was zum Nachdenken anregt

Von: bookaholic_me

06.07.2022

Das Buch ist echt keine leichte Kost. Wer Bücher liest, um aus der Realität abzuschalten, wird hier ganz im Gegenteil mit der bitteren Realität konfrontiert. Was für uns weit weg scheint, ist für die Uiguren in China noch heute aktuell. Die Beschreibung von Mihriguls Erlebnissen sind einfach nur heftig und nur schwer zu ertragen. Aber dennoch wichtig, dass es thematisiert wird und wir auch über unsere doch immer noch privilegiertes Leben hinaus blicken.

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,Ein Buch, das einem so nah geht, dass man es an einigen Passagen zur Seite legen muss, weil es derart betroffen macht. Und zeitgleich ein so wichtiges Buch über die unfassbaren Erlebnisse einer jungen Frau, welche Opfer von unbeschreiblich unmenschlichen Taten wird. Die Autorin gewährt einen genauen Einblick in ihre Erlebnisse und die Situation der Uiguren in China. Mihrigul Tursan ist eine mutige und starke Frau, welche beschreibt, dass Uiguren als Minderheit nicht nur unterdrückt werden, sondern welch großes Ausmaß an Grausamkeiten stattfindet. Es ist wichtig, dass diese mutige Stimme gehört wird, damit niemand eine derartige Leidensgeschichte durchleben muss. // Spoiler: Die Autorin, welche in der Schule Bestnoten vorweist, erhält ein Stipendium und lernt mit vollstem Eifer, um ihre Großmutter glücklich zu machen. Sie geht für ihren Master-Abschluß nach Ägypten und lernt dort ihren zukünftigen Ehemann kennen. Nach der Geburt ihrer Kinder möchte sie sie ihrer Familie vorstellen und reist mit ihrem Ehemann zurück nach China. Dem Ehemann wird die Weiterreise verwährt, Mihrigul kurz darauf die Kinder weggenommen und sie in ein Internierungslager verschleppt, in welchem sie drei Jahre lang am eigenen Leib erfährt, wozu „Menschen“ fähig sind. // Jemandem, der/die von Kindesmisshandlungen, Vergewaltigung oder Ähnlichem getriggert wird, würde ich dieses Buch nicht empfehlen. Jedem anderen jedoch ans Herz legen! Die Betroffenheit und Wut möglichst vieler Menschen über die unfassbaren Erlebnisse können dazu beitragen, dass nicht noch mehr Menschen solche Leidensgeschichten erfahren müssen. Ich hoffe sehr, dass dies möglich ist. Das Buch ist gut geschrieben, im Bezug auf die Sprache und den Schreibstil leicht zu lesen. Einen großen Dank für den unglaublichen Mut und die Stärke dieser jungen Frau für all die Anstrengungen, ihre Geschichte der Welt zugänglich zu machen und die Scheinwerfer auf etwas zu richten, dass nicht länger im Dunkeln bleiben darf.

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„Uigure in China zu sein, heißt auch, mit dem Bewusstsein zu leben, dass es jederzeit möglich ist, in der großen Taklamakan-Wüste zu verschwinden.“ (… ein Zitat aus dem Buch von Gulbahar Haitiwaji - S. 29) Die Geschichte von Gulbahar hat mich so betroffen gemacht, dass ich mehr über dieses schändliche Thema, diesen menschenunwürdigen Umgang lesen muss. Wissen sollte, was in dieser Welt Menschen anderen Menschen antun. Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt bei ihrer Großmutter, da ihre Mama bei der Geburt starb. Bei einem Test zur chinesischen Sprache in ihrer Schule, schneidet sie als beste ab und erhält ein Stipendium, um an einer Universität zu studieren. Sie verlässt ihre Heimat, ist über 4.000 km entfernt und lernt wie eine Verrückte, um ihre Großmutter stolz zu machen. Als sie endlich ihren Bachelor-Abschluss hat und ein klein wenig Erspartes, überlegt sie, wo sie ihren Master-Abschluss machen könnte. Da sie etwas Arabisch spricht, entscheidet sie sich für ein Studium in Kairo. Auf dem Flug dort hin, lernt sie einen Ägypter kennen, der ihr engster Freund wird. Als Mihrigul schwanger wird, erfährt sie, dass sie Drillinge erwartet. Nach der Geburt möchte sie ihre Kinder natürlich der Familie in der Heimat vorstellen und reist mit ihrem Ehemann zurück nach China. Doch dies zieht schwere Folgen nach sich. Ihr Ehemann darf nicht in die Provinz Xingjian einreisen, nur Mihrigul allein. Was diese Frau dann erlebt ist an Menschenverachtung und tiefsten Gräueltaten kaum zu überbieten. Diese Frau wurde drei Mal in ein Internierungslager verschleppt. Drei Jahre saß sie in China fest, wurde geschändet, misshandelt, sterilisiert, psychisch fertig gemacht, und an keinem Punkt war jemals klar, welches Verbrechen man ihr vorwirft. Ereignet hat sich dies vor ca. 5 Jahren (!). Ich bin wirklich fassungslos, dass niemand etwas gegen diese kommunist*ische Partei unternehmen kann. Dass Millionen von Menschen, egal ob Han-Chinesen oder Uiguren, sich dies gefallen lassen (müssen). Vermutlich würde auch ich duckmäuserisch mein Leben dort fristen. „Doch dann befahl der Arzt mir, die Beine zu spreizen. Ich zögerte. Schon traten zwei Polizisten auf mich zu und zogen mir meine Beine gewaltsam auseinander. Sie fixierten meine Beine an den Beinen der Pritsche, sodass der Arzt sich von unten problemlos meiner Scham nähern konnte. Und das tat er. Er hielt eine Art Zange in der Hand. […] Der Arzt öffnete meine Scheide mit irgendeinem Metallinstrumente und presste unbarmherzig meine Sch.amlippen auseinander. […] … aber es fühlte sich an, als ob er etwas herausgerissen oder durchtrennt hatte – und das ohne Narkose.“ (S. 157) Unter dem Deckmantel, den islam*istischen Ter*rorismus zu terminieren, wurden in China über eine Million Uigur*innen in Umerziehungslager deportiert. Nur wenige haben den Kampf dort überlebt. Wer sich gegen das System auflehnt wird weggesperrt oder getötet. Immer noch werden diese Lager betrieben und Menschen sterben. China streitet diese Lager auch nicht mehr ab, nennt sie „Ausbildungszentren“. Wer das Lager wieder verlässt erhält ein Abschlusszeugnis; dann ist man eine*r gute*r Chines*in. Im Fall von Mihrigul haben sich die Vereinigten Staaten eingeschalten und sie durfte vor dem Kongress aussagen. Die USA verfolgen nun diese Gräueltat – ist es vermutlich dennoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn im Hintergrund geht um ganz andere Dinge, warum niemand sich gegen China auflehnt: Monetas und Krieg! Wenn wir Menschen jemals am Ende unserer Tage vor einer*einem „höheren Richter*in“ stehen werden, dann hoffe ich auf Gerechtigkeit! #LESEEMPFEHLUNG – und auch hier starke Nerven beim Lesen, denn es ist noch emotionaler und aufwühlender. Ich habe es gestern am Nachmittag weginhaliert. Und unfassbar, dass Gulbahar und Mihrigul sich im Internierungslager begegneten.

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Schockierend

Von: Salmian

28.03.2022

INHALT: Mihrigul Tursun ist Uigurin und wächst bei ihrer Großmutter auf. Als sie und ihre Klassenkameraden älter werden, lernen sie in der Schule chinesisch und das Mihrigul die beste der ganzen Schule ist, erhält sie ein Stipendium, um an einer fortschrittlichen, chinesisch sprechenden Schule ihren Abschluss zu machen. Danach studiert sie und erlangt ihren Bachelor-Abschluss, woraufhin sie beschließt, dass sie ihren Master im Ausland absolvieren möchte. Da sie, wie die meisten Uiguren, Muslima ist und dementsprechend schon ein wenig arabisch spricht, entschließt sie sich, in Ägypten zu studieren. Schon jetzt gerät sie in den Fokus der chinesischen Regierung und als sie später einen Ägypter heiratet und mit ihm Kinder zeugt, gilt sie definitiv als äußerst verdächtig. Sie reist in ihre Heimat, um ihre Familie zu besuchen, doch schon am Flughafen wird Mihrigul abgefangen und brutal verschleppt. Ein Martyrium beginnt. MEINE MEINUNG: Bisher wusste ich über die Uiguren in China nur am Rande Bescheid, sonderlich viele habe ich davon aber nicht mitbekommen, vor allem wusste ich von keinen Details. Dementsprechend schockiert hat mich dann die Schilderung über die Geschehnisse, die Mihrigul erlebt hat. Ziemlich schnell hat mich ihre Geschichte an die Herrschaft Hitlers und die damit verbundene Verfolgung der Juden erinnert. Damals im Geschichtsunterricht waren die Schilderungen allerdings nicht so exakt und ausufernd, dementsprechend musste ich das Buch ab und zu tatsächlich zur Seite legen und mich ein paar Minuten ablenken, vor allem bei einer Szene konnte ich wirklich nicht glauben, was ich gerade gelesen habe. Absolut erschüttert hat mich, dass der damalige Machthaber, der die Verfolgung und Peinigung der Uiguren ins Rollen gebracht hat, heute immer noch der Präsident Chinas ist. Jegliches Interesse, dass ich bisher ab der Erkundung dieses Landes hatte, ist nach diesem Buch leider definitiv wie weggeblasen. Schade eigentlich, denn die verschiedenen Klimazonen, die Flora und Fauna finde ich eigentlich super spannend. Lediglich die doch recht vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler haben den Lesefluss etwas getrübt. FAZIT: Ein aktueller und deshalb umso erschreckenderer Bericht über das Leben einer Minderheit in China.

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Wichtig

Von: healilari

23.03.2022

Das Buch "Ort ohne Wiederkehr" von Mihrigul Tursun und Andrea C. Hoffmann ist ein Buch von unheimlicher Wichtigkeit. Es erzählt die Geschichte von Mihrigul, einer Uigurin, die sich den Gräueltaten des chinesischen Staates ausgesetzt sieht. Durch die Unterdrückung und Denunzierung Chinas existieren wenige solcher Berichte. Um so wichtiger ist es, dass es diesen gibt. Es war teilweise kaum lesbar für mich, aber es ist etwas, das wichtig zu erfahren und verstehen ist. Das Buch ist unheimlich persönlich und geht einem so auch umso näher. Das Buch steht für mich bei 4.5/5 Sternen. Teilweise hatte ich etwas Mühe mit dem Schreibstil, doch das war auch das einzige. Für mich öffnete es mir die Augen, wie schrecklich die Situation wirklich ist und wie wichtig es ist diesen Menschen zuzuhören und etwas gegen die Situation zu unternehmen. Ich würde mich gerne bei Mihrigul bedanken, für ihren Mut.

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Fassungslos, aber nicht sprachlos

Von: claudia_muc

20.03.2022

Der Bericht und die Erzählung von Mihrigul Tursun hinterlässt mich fassungslos, aber nicht sprachlos. Fassungslos, weil sehr klar und deutlich geschildert wird, was vor den Augen der Welt die Uiguren durch die Herrschaft in China ertragen und dulden müssen. Und wie wenig die westliche welt dagegenstellt. Aber nicht sprachlos, weil ich durch die detailierte Schilderung der Ereignisse mich selbst mit einem dadurch gewonnenen kleinen Wissenshintergrund in Diskussionen mit einbringen kann.

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Der Zeugenbericht "Ort ohne Widerkehr" schildert die grausamen Umstände, welche in China zum Alltag gehören, und trotzdem auf der ganzen Welt unter Verschluss gehalten werden. Die Muslima Mihrigul ist eine Uigurin und gehört damit zu einer chinesischen Minderheit, welche ihren Siedlungsschwerpunkt in Xinjiang hat. Die Entscheidung, für eine bessere Zukunft im Ausland zu studieren und nach einigen Jahren in ihre Heimat zurückzukehren, hat für Mihrigul schwere Konsequenzen. Schon seit etlichen Jahren verfolgt die chinesische Regierung Uiguren als ethnische und religiöse Minderheit und versucht diese, in besonderen "Schulen" umzuerziehen. Unter dem Deckmantel der Notwendigkeit innerer Sicherheit geht diese mit traumatisierenden und repressiven Mitteln gegen Uiguren vor, worunter Verfolgung, Masseninternierung und Folter zählen. Inzwischen wurde das Vorgehen der chinesischen Regierung von zahlreichen Staaten als "Genozid" eingestuft. Aufgrund des politischen Hintergrunds ist dieses Buch keine leichte Kost. Mihrigul schafft es, Mitgefühl zu erregen und gleichzeitig die Vorkommnisse recht objektiv darzustellen. Die Geschichte nimmt sehr langsam ihren Lauf, wodurch an. Zu Beginn erfährt man sehr viel über Mihriguls Werdegang, was jedoch der wichtigste Baustein in ihrer Geschichte ist. Das Buch ist recht einfach geschrieben, jedoch durch seine Thematik durchaus anspruchsvoll. Mihrigul gibt unzähligen Menschen eine Stimme, deren Geschichte verheimlicht wird und lenkt Aufmerksamkeit auf Missstände, die in Teilen der Welt alltäglich sind, hier jedoch zu wenig thematisiert werden. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Vorgehensweise der chinesischen Regierung muss publik gemacht werden, damit sich endlich etwas ändert.

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