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Rezension zu
Das Tal in der Mitte der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

In der Mitte der Welt, auch auf den Shetland-Inseln

Von: Myriade
30.01.2022

Wieder ein Glücksgriff aus dem Luchterhand Verlag, schon der dritte. „Das Tal in der Mitte der Welt“ ist ein fließendes Buch. Es fließt im Rhythmus des Lebens in einem kleinen Tal auf den Shetland-Inseln. Der Roman beginnt an einem Tag, an dem eigentlich nichts besonderes passiert und endet mitten an einem Tag, an dem sich einiges verändern könnte. Ob dies aber geschieht, bleibt offen. Die Lebensgefährtin eines der Bewohner des Tals ist aufs Festland gezogen, am letzten Tag der Handlung kommt sie zurück, ob es allerdings bei einem Besuch bleibt, erfahren wir nicht. Der ganze Roman ist so erzählt als würde man eine Kamera und einen Scheinwerfer auf einzelne Szenen richten und wieder ausschalten. Die Geschichte läuft immer weiter, kann aber von Lesern/Zusehern nicht immer beobachtet werden und bricht schließlich einfach ab. Es gibt nur fünf Häuser und sechs bis acht Bewohner in diesem Tal in der Mitte der Welt. Für einige ist das Leben hart und monoton, andere haben sich bewusst zurückgezogen aus ihren vorherigen Lebensumständen. Alice, zum Beispiel, eine sehr erfolgreiche Kriminalschriftstellerin hat sich nach dem dem Tod ihres Mannes ins Tal zurückgezogen und schreibt an einer völlig anderen Art von Buch. David wiederum hat sein ganzes Leben im Tal verbracht ohne jemals anderswohin gehen zu wollen. Der alkoholkranke Terry ist vor sich selbst und seiner Verantwortung auf der Flucht … Im Tal geschieht einiges in der beschriebenen Zeitspanne von ungefähr einem Jahr, ein Tod, ein Brand, Umwälzungen im inneren und äußeren Leben der Bewohner. Doch der Autor behält seinen behäbigen, unaufgeregten Rhythmus bei. Malachy Tallack setzt in seinem Debütroman nicht auf Spannung dafür geht die Schilderung einiger seiner Personen in die Tiefe. „Zu der Zeit dachte er, er wisse, wer er sei, wisse was für ein Leben er führen wolle. Freiheit war die Abwesenheit von Drama, von Angst. Er hatte in seiner Kindheit genug davon gehabt, wollte es nicht mehr . Also machte er sich unempfindlich für die zerstückelte Welt. Er machte sich fest und ganz. Oder zumindest glaubte er das. Emma stellte diesen Gedanken in Frage. Sie war der erste Mensch, bei dem er je den Wunsch – das Bedürfnis – gehabt hatte, ein paar der Schutzschichten um sich herum abzuschälen“ S 122 Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und für mich hätte es noch ein paar hundert Seiten auf dem Lebensweg der Talbewohner weiter fließen und plätschern können.

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