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Rezension zu
Acht perfekte Stunden

Alles, was ein Liebesroman braucht

Von: Claudia Grothus
26.01.2022

Vorweg: Ich glaube, Fans von modernen Liebesromanen kommen hier voll auf ihre Kosten. Und das auch noch mit angenehm zu lesender Sprache. Wir hören Noelles Gedanken zu. Gedanken, die sie hat, während sie in einem Schneechaos im Stau steckenbleibt und neben einem Unbekannten im Auto sitzt. Noelles Gedanken erzählen davon, wie unbeholfen sie sich fühlt ist, was für peinliche Kleidung sie trägt, wie sie sich nicht traut, wie Glück für sie unwahrscheinlich ist. Neben ihr der smarte, gutaussehende, große, trainierte, coole Bergsteiger mit Retterqualitäten. Der Liebesroman heißt „Acht perfekte Stunden“ und vom Klappentext wissen wir, dass es um acht Stunden im Auto, im Schnee, im Stau geht. Und dort steht auch „das beste Gespräch ihres Lebens“. Dieses Gespräch habe ich vermisst. Natürlich reden die Protagonisten, aber das beste Gespräch des Lebens? Noelles Gedanken, denen wir auch nach der Situation im Stau weiterhin zuhören, muten manchmal an, wie das Erzählen sehr alter Menschen: Bei jedem Schlagwort für irgendwas wird abgedriftet in beiläufige Nebenschauplätze. Man versteht, dass diese Geschehnisse innerhalb der Persönlichkeit ihre Bedeutung haben, aber es macht das Zuhören, bzw. Lesen anstrengend. Es tauchen weitere Figuren auf. Eine psychisch kranke Mutter, die das Motiv der Abhängigkeit erfüllt, eine durchgeknallte Freundin, welche die Freiheitssehnsucht vertritt und eine verstorbene Freundin für die notwendigen Schuldgefühle. Und dann ist da noch der Ex für die Konkurrenz zum Retter. Alles, was ein moderner Liebesroman braucht. Ich verstehe das Motiv. Eine Frau, die ihr ganzes Leben der betreuungsintensiven Mutter opfert (oder auf andere Weise unfreiwillig gebunden ist), wünscht sich ja diesen Schneesturm, oder eine andere Schicksalsmacht, die alles in Bewegung bringt und ihr einen Ausweg eröffnet. Und sehr unwahrscheinliche Zufälle gehören wohl zum Liebesroman dazu. Von daher denke ich, dass "Acht perfekte Stunden" für Freundinnen des Genres sicherlich ein tolles Buch ist. Ich persönlich gehöre eher nicht zur Zielgruppe.

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